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2.1. Was sind Antibiotika?
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Antibiotika sind Medikamente, mit denen bakterielle Infektionen behandelt werden können. Zunächst wurden Antibiotika aus Stoffwechselprodukten von Bakterien oder Pilzen gewonnen, wie beispielsweise das Penicillin. Heutzutage gibt es auch synthetisch oder gentechnisch hergestellte Antibiotika.
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2.2. Gegen welche Infekte helfen Antibiotika?
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Antibiotika sind nur bei Infektionen wirksam, die durch Bakterien verursacht werden. Gegen Erkrankungen, die durch Viren oder Pilze hervorgerufen werden, helfen sie nicht. Wann ein Antibiotikum sinnvoll eingesetzt wird, entscheidet der behandelnde Arzt.
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2.3. Gegen welche Infekte helfen Antibiotika nicht?
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Erkältungen mit Symptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und Bronchitis werden fast immer durch Virusinfektionen ausgelöst. Eine Behandlung mit Antibiotika bringt daher in diesen Fällen, aber auch bei einer Virusgrippe (Influenza, „echte Grippe“), nichts. Denn Antibiotika sind gegen Viren – sowie Pilze – wirkungslos.
Mit akuten Atemwegsinfektionen kann die körpereigene Abwehr (Immunsystem) jedoch in den allermeisten Fällen alleine fertig werden – sie braucht dafür nur etwas Zeit. Die Behandlung beschränkt sich daher auch auf die Linderung der Symptome, etwa durch schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente. Bestehen die Symptome fort oder kommt es zu einer Verschlechterung des Befindens, sollten Patienten ihren Arzt erneut aufsuchen.
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2.4. Wie wirken Antibiotika?
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Antibiotika können im Körper auf zweierlei Weise wirken: Entweder töten sie die krank machenden Bakterien ab (bakterizide Wirkung) oder sie hemmen die Erreger in ihrem Wachstum, sodass diese sich nicht mehr vermehren können und die körpereigene Abwehr sie beherrschen kann (bakteriostatische Wirkung).
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2.5. Wieso sind Antibiotika verschreibungspflichtig?
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Antibiotika sind verschreibungspflichtige Medikamente und dürfen in der Apotheke nur bei Vorliegen einer ärztlichen – beziehungsweise zahnärztlichen – Verschreibung abgegeben werden. Der Grund ist, dass ihre Anwendung einer medizinischen Überwachung bedarf und sie starke Nebenwirkungen haben können. Dazu zählen etwa allergische Reaktionen, Pilzinfektionen und Magen-Darm-Beschwerden. Bei der Verschreibung ist es daher besonders wichtig, dass der behandelnde Arzt Vor- und mögliche Nachteile einer Einnahme sorgsam abwägt.
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2.6. Wie häufig werden Antibiotika in Deutschland verordnet?
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In Deutschlands Arztpraxen werden pro Jahr schätzungsweise zwischen 38 und 40 Millionen Antibiotika-Verordnungen ausgestellt. Die bei Erwachsenen verordnete Menge ist in den letzten Jahren stabil. Bei Kindern ging die verordnete Menge hingegen zuletzt leicht zurück. (Siehe auch Frage 2.10.)
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2.7. Werden in Deutschland mehr Antibiotika verordnet als in anderen europäischen Ländern?
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Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bzgl. der verordnete Menge von Antibiotika lag Deutschland in den letzten Jahren mit unter 16 Tagesdosen (DDD – „defined daily doses“) pro 1.000 Einwohner und Tag im unteren Drittel – zusammen u. a. mit Österreich, den skandinavischen und den baltischen Ländern.
Die Niederlande wiederum sind ein Beispiel dafür, dass ein noch geringerer Antibiotikaeinsatz bei einer gleichzeitig exzellenten Gesundheitsversorgung möglich ist. Dagegen gehörten Griechenland, Rumänien, Frankreich, Italien, Belgien und Luxemburg 2011 bis 2015 zur europäischen Spitzengruppe.
Dort verordneten die Ärzte teilweise mehr als doppelt so viele Antibiotika wie in Deutschland. Allerdings werden in Deutschlands Arztpraxen häufiger sogenannte Reserve- bzw. Breitspektrum-Antibiotika verordnet als in anderen europäischen Ländern. (Siehe auch Frage 2.9. und 2.10.)
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2.8. Welche Antibiotika gibt es?
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Die heutzutage eingesetzten Antibiotika lassen sich in verschiedene Wirkstoffgruppen unterteilen. Unter anderem gibt es sogenannte Penicilline, Cephalosporine und Fluorchinolone. Die Wirkstoffgruppen unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur, der Wirksamkeit und dem Wirkmechanismus. Welches Antibiotikum bei einer Erkrankung geeignet ist, hängt von den Symptomen und der Art der krank machenden Bakterien ab. Einige Infektionen können mit mehreren verschiedenen, andere nur mit einer bestimmten Sorte von Antibiotika behandelt werden.
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2.9. Was sind Schmalspur-, Breitspektrum- und Breitband-Antibiotika und wann benötige ich sie?
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Breitspektrum- oder Breitband-Antibiotika nennt man Antibiotika, die gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterien wirksam sind. Oft kommen sie zum Einsatz, wenn der Patient an einer schweren Infektion leidet und die auslösenden Bakterien noch nicht identifiziert wurden. Mit der Behandlung sollen dann die wahrscheinlichsten Bakterien möglichst schnell abgetötet werden.
Bei Infektionen mit bekannten einzelnen Erregern sollten bevorzugt sogenannte Schmalspektrum-Antibiotika eingenommen werden. Diese sind gezielt gegen das krankheitsauslösende Bakterium gerichtet. Durch die Verwendung von Schmalspektrum-Antibiotika kann die Zahl von Resistenzbildungen reduziert werden.
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2.10. Was sind Reserve-Antibiotika?
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Reserve-Antibiotika sind spezielle Antibiotika, die nur angewendet werden sollten, wenn der Patient an einer ernstzunehmenden bzw. lebensbedrohlichen Krankheit leidet und sich andere Antibiotika als unwirksam erwiesen haben.
Der Grund ist, dass jeder Einsatz von Reserve-Antibiotika das Risiko für Resistenzbildungen erhöht und damit die Einsatzmöglichkeit dieser Reservemittel deutlich einschränkt. Zudem sollten die Medikamente hauptsächlich im stationären Bereich (Krankenhäuser und Pflegeheime) eingesetzt werden. Hier ist die medizinische Überwachung der schwerkranken Patienten am besten gewährleistet.
Reserve-Antibiotika enthalten Wirkstoffe, gegen die – aufgrund der bisher zurückhaltenden Anwendung – kaum Resistenzen bestehen. Es gibt aber auch Bakterienstämme, die auf Reserve-Antibiotika nicht ansprechen. Es ist deswegen besonders wichtig, sie zurückhaltend einzusetzen. Dennoch ist ihr Anteil an den Antibiotika-Verordnungen, vor allem auch in Deutschland, in den letzten Jahren größer geworden.
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2.11. Wie nehme ich Antibiotika richtig ein?
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Antibiotika sollten unbedingt wie vom Arzt verordnet eingenommen werden. Dazu gehört es insbesondere, die vorgeschriebene Dosis und die Einnahmezeiten einzuhalten. Das heißt, auch wenn die Beschwerden abgeklungen sind, muss das Antibiotikum bis zum Ende eingenommen werden. (Die Behandlung kann abhängig von der Infektion mehrere Tage bis Wochen dauern.)
Treten während der Behandlung Nebenwirkungen auf, sollte der Patient jedoch unbedingt seinen Arzt informieren.
Bei der Einnahme ist es zudem wichtig, auf mögliche Wechselwirkung zu achten. Einige Lebensmittel (z. B. Milchprodukte) und andere Stoffe (z. B. Eisen aus Eisenpräparaten) aber auch bestimmte Arzneimittel können die Aufnahme von Antibiotika in den Körper beeinflussen oder ihre Wirkung verändern.
Manche Antibiotika gehen zum Teil gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneien ein.
Die Medikamente sollten am besten mit Wasser eingenommen werden.
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2.12. Warum ist es oft die bessere Alternative, kein Antibiotikum einzunehmen?
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Das Immunsystem des Körpers wird oftmals mit Bakterien alleine fertig und es bedarf keiner Behandlung mit Antibiotika. Damit entfallen auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung.
Dazu kommt: Der unsachgemäße, breite Gebrauch von Antibiotika unterstützt die Resistenzentwicklung von krankheitserregenden Bakterien und schwächt damit die Wirksamkeit der Medikamente. Es besteht die Gefahr, dass bei schweren Erkrankungen keine wirksamen Medikamente zur Verfügung stehen.
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2.13. Was kann ich bei Atemwegsinfekten selbst tun, um die Beschwerden zu lindern?
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Um die Symptomen einer Erkältung zu lindern, kann man viel selbst tun. Die Patienten sollten insgesamt kürzer treten. Denn Stress und körperliche Anstrengung belasten den Körper zusätzlich. Wichtig ist ausreichend zu trinken, denn viel Flüssigkeit hilft, den Schleim zu lösen. Zudem wird der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen ausgeglichen.
Empfehlenswerte Getränke sind ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees sowie (Mineral-)Wasser. Regelmäßig Lüften ist empfehlenswert, da trockene Heizungsluft der Nasenschleimhaut die Feuchtigkeit entzieht. Das hemmt die Abwehrfunktion. Für Raucher gilt, besser auf Tabakprodukte zu verzichten. Tabakrauch schadet dem Immunsystem und belastet die Atemwege zusätzlich.
Ob andere Maßnahmen wie Inhalationen, Schmerzmittel, abschwellende Nasensprays oder bewährte Hausmittel die Beschwerden lindern, sollte man mit seinem Arzt besprechen.
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2.14. Wie lange dauert ein Atemwegsinfekt?
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Eine unkomplizierte Erkältung mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen heilt in der Regel von alleine aus und kann innerhalb einer Woche überstanden sein. Allerdings kann es auch schon einmal länger dauern bis alle Symptome verschwunden sind.
Studien zur Erkrankungsdauer an Kindern haben gezeigt, dass nach 10 Tagen etwa die Hälfte der Kinder und nach 15 fast alle Kinder symptomfrei waren. Insbesondere der Husten kann deutlich länger dauern.
Wichtig ist es an dieser Stelle zu erwähnen, dass Patienten mit einem Atemwegsinfekt vor allem in den ersten Tagen ansteckend sind. Wobei diese Ansteckungszeit individuell sehr unterschiedlich lang sein kann und daher während der gesamten Erkältung besondere Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen gelten.