STIKO: Novavax zum Boostern bei Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe - Auffrischimpfung bei Kindern mit BA.4/5-Vakzin
15.12.2022 - Bei einer Kontraindikation gegen die zum Boostern zugelassenen COVID-19-mRNA-Impfstoffe empfiehlt die Ständige Impfkommission alternativ eine Auffrischimpfung mit Nuvaxovid von Novavax. Zudem sollten 5- bis 11-jährige Kinder mit Vorerkrankungen, denen die STIKO eine Auffrischimpfung empfiehlt, vorrangig ein an Omikron angepasstes Vakzin erhalten.
Der proteinbasierte, monovalente Impfstoff von Novavax ist seit September auch zum Boostern von Personen ab 18 Jahren in der Europäischen Union zugelassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat am heutigen Mittwoch dazu ihre Empfehlung veröffentlicht.
Impfung von Personen ab 18 Jahren mit Kontraindikation
Danach können ab 18-Jährige, bei denen gegen die zur Auffrischimpfung zugelassenen COVID-19-mRNA-Impfstoffe produktspezifische medizinische Kontraindikationen bestehen, mit Nuvaxovid (5μg rekombinantes Spike-Protein plus 50μg Adjuvans) geimpft werden. Die Impfung sollte im Abstand von mindestens sechs Monaten nach einem vorangegangenen immunologischen Ereignis (SARS-CoV-2-Infektion oder Impfung) erfolgen.
Die Auffrischimpfung mit Nuvaxovid ist laut STIKO auch möglich bei individuellem Wunsch nach entsprechender Beratung.
Impfung bei unter 18-Jährigen off-label-use
Für 12- bis 17-Jährige ist Nuvaxovid zur Auffrischimpfung derzeit nicht zugelassen. Bei produktspezifischen medizinischen Kontraindikationen für mRNA-Impfstoffe, zum Beispiel einer anaphylaktischen Reaktion, könne Nuvaxovid nach Einzelfallentscheidung dennoch eingesetzt werden, betont die STIKO. Die Anwendung stelle dann einen off-label-use dar und erfordere eine ausführliche Aufklärung und Beratung.
Das gelte auch für immundefiziente Personen ab 12 Jahren, die ein hohes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben und entweder eine produktspezifische medizinische Kontraindikation für mRNA-Impfstoffe aufweisen oder die auf die bisher verfügbaren Impfstoffe keine messbare Immunantwort gegen SARS-CoV-2 entwickelt haben. Auch in diesem Fall wäre die Auffrischimpfung ein off-label-use.
Eine Anwendung des Impfstoffes Nuvaxovid während der Schwangerschaft und Stillzeit wird weiterhin nicht empfohlen. Sie kann jedoch laut STIKO in Einzelfällen erwogen werden, zum Beispiel bei einer Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe.
STIKO: Booster vorzugweise mit angepasstem mRNA-Impfstoff
Zum Hintergrund: Die STIKO empfiehlt allen Personen ab 12 Jahren eine COVID-19-Auffrischimpfung, wenn sie zwei immunologische Ereignisse hatten (SARS-CoV-2-Infektion oder Impfung). Dazu soll vorzugsweise einer der Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoffe verwendet werden. Die Auffrischimpfung soll mit einem Mindestabstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis oder Infektion erfolgen. In Einzelfällen kann der Abstand auf vier Monate verkürzt werden.
Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren mit einer Vorerkrankung empfiehlt die STIKO ebenfalls eine Auffrischimpfung, vorzugsweise mit einem an Omikron angepassten Impfstoff. Dazu steht in Deutschland der BA.4/BA.5-Impfstoff von BioNTech/Pfizer für 5- bis 11-Jährige bereit. Gesunden Kindern unter 12 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keinen Booster.
Hinweise zu den Feiertagen: Letzter Bestelltermin 20. Dezember
Arztpraxen, die für die letzte Dezemberwoche und für die erste Januarwoche COVID-19-Impfstoff benötigen, sollten diesen bis Dienstag (20. Dezember, 12 Uhr) bestellen. Eine Bestellung ist dann erst wieder am 2. Januar möglich – für die Woche ab 9. Januar.
Die Impfstoffbestellung für die Wochen ab 26. Dezember und ab 2. Januar reichen Praxen auf zwei getrennten Rezepten in der Apotheke ein. Wichtig ist, dass sie auf den Rezepten kennzeichnen, für welche Woche die Bestellung gilt. Der Impfstoff wird am 27. Dezember beziehungsweise am 2. Januar an die Arztpraxen geliefert.
Aktuelle Hinweise zur Impfstoffbestellung finden Sie hier.