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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

STIKO: Keine Empfehlung für Auffrischimpfung mit VidPreytyn Beta

27.02.2023 - Die Ständige Impfkommission empfiehlt den proteinbasierten COVID-19-Impfstoff VidPrevtyn Beta von Sanofi Pasteur derzeit nicht für Auffrischimpfungen. Eine entsprechende Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung hat die Kommission am vergangenen Donnerstag veröffentlicht. 

VidPrevtyn Beta ist in der Europäischen Union seit 10. November 2022 für Auffrischimpfungen bei Personen ab 18 Jahren nach erfolgter Grundimmunisierung mit einem mRNA- oder Vektorimpfstoff zugelassen. 

Nach Bewertung der Daten aus den Zulassungsstudien hat die Ständige Impfkommission (STIKO) nun entschieden, die Anwendung des Vakzins VidPrevtyn Beta für die COVID-19-Auffrischimpfung in Deutschland derzeit nicht zu empfehlen. Die STIKO begründet ihre Entscheidung unter anderem damit, dass die Datenlage äußerst limitiert sei. Bisher lägen weder aus klinischen Studien noch aus Post-Marketing-Studien Daten zur klinischen Wirksamkeit ‒ das heißt zur Verhinderung von COVID-19 ‒ der Auffrischimpfung mit VidPrevtyn Beta vor. 

Sicherheitsbeurteilung des Impfstoffs derzeit nicht möglich

Zudem sei die Beurteilung der Sicherheit des Impfstoffs derzeit nicht ausreichend möglich, da weniger als 800 Personen in den Zulassungsstudien VidPrevtyn Beta erhalten haben. Gelegentlich beziehungsweise selten auftretende Nebenwirkungen könnten laut STIKO auf Basis dieser Studienergebnisse nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden. Dies erscheine auch relevant angesichts des erstmals in einem COVID-19-Impfstoff verwendeten Wirkverstärkers AS03.

Die STIKO weist darauf hin, dass es sich bei der Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung um eine vorläufige Entscheidung handle, die gegebenenfalls angepasst werde, sobald weitere Daten vorlägen. Da andere COVID-19-Impfstoffe zur Auffrischimpfung zur Verfügung stünden, deren Wirksamkeit und Sicherheit hinreichend belegt und die von der STIKO empfohlen seien, könne eine abschließende Entscheidung derzeit ohne nachteilige Auswirkungen verschoben werden.

Da der Impfstoff VidPrevtyn Beta zugelassen sei, könne er trotz fehlender STIKO-Empfehlung verwendet werden. Ein Einsatz könne zum Beispiel begründet sein, wenn produktspezifische, medizinische Kontraindikationen gegenüber den anderen verfügbaren COVID-19-Impfstoffen bestünden, so die Ständige Impfkommission.

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