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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

Hochfrequenzablation des Endometriums: Neues Operationsverfahren ab April im EBM

23.03.2023 - Die Hochfrequenzablation mittels Netzelektrode bei Menorrhagien wird zum 1. April als neues Operationsverfahren in den EBM aufgenommen. Der Bewertungsausschuss hat jetzt die Vergütung festgelegt.  

Damit steht das Verfahren gesetzlich versicherten Frauen mit starken und zu lange andauernden Regelblutungen zur Verfügung und kann ambulant angewendet werden.

Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte im Mai vorigen Jahres die Richtlinie zu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der vertragsärztlichen Versorgung um das Verfahren ergänzt. Infolgedessen wurde nun der EBM angepasst.

Extrabudgetäre Vergütung und neue Sachkostenpauschale

Für den Eingriff wird zum 1. April der OPS-Kode 5-681.53 (Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Uterus: Endometriumablation: Hochfrequenzablation) in den Anhang 2 des EBM aufgenommen. Er ist mit 280,05 Euro (2.437 Punkte) bewertet und wird mit der neuen Gebührenordnungsposition (GOP) 31319 abgerechnet. Bei einem belegärztlichen Eingriff kommt die GOP 36319 (1143 Punkte / 131,35 Euro) zur Anwendung. Die Vergütung erfolgt extrabudgetär.

Die Hochfrequenzablation des Endometriums mittels Netzelektrode wird im Regelfall in Kombination mit einer Hysteroskopie erbracht. Möglich ist jedoch auch ein zweizeitiges Vorgehen, bei dem die diagnostische Hysteroskopie schon im Vorfeld durchgeführt wird. Für die Endometriumablation ohne Hysteroskopie werden Abschläge auf die Vergütung der Endometriumablation vorgenommen.

Für die Sachkosten wird mit der GOP 40685 (1.020 Euro) eine neue Kostenpauschale in den EBM aufgenommen. 

Berechtigt sind Gynäkologen mit QS-Genehmigung

Berechtigt zur Anwendung der Methode sind Fachärztinnen und Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die über eine Genehmigung nach der Qualitätssicherungsvereinbarung ambulantes Operieren verfügen. 

Familienplanung muss abgeschlossen sein 

Die Hochfrequenzablation ist ein minimalinvasives operatives Verfahren zur Verödung der Gebärmutterschleimhaut. Sie kann bei Frauen mit übermäßig starken Regelblutungen (Menorrhagien) angewendet werden, nachdem andere Blutungsursachen wie Tumorerkrankungen ausgeschlossen wurden und medikamentöse Therapien kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielten. 

Bei dem Eingriff wird die gesamte Gebärmutterschleimhaut dauerhaft mithilfe von hochfrequentem Strom abgetragen. Die Familienplanung muss daher bei den Frauen abgeschlossen sein.

Vorteile der Hochfrequenzablation zeigten sich insbesondere hinsichtlich der Regelschmerzen und der Blutungsstärke, wie die Bewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ergab. 

Menorrhagien gehören zu den häufigsten Menstruationsstörungen. Nach Expertenschätzungen sind 20 Prozent der 30- bis 50-jährigen Frauen betroffen.
 

Neue GOP

GOP Inhalt Vergütung
31319 
für ambulante Operationen
Endoskopischer gynäkologischer Eingriff der Kategorie TT2 2.437 Punkte / 280,05 Euro
36319 
für belegärztliche Operationen
Endoskopischer gynäkologischer Eingriff der Kategorie TT2 1.143 Punkte / 131,35 Euro
40685 Sachkosten 1.020 Euro

 

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