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Praxisnachrichten

PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

STIKO will jährliche Auffrischimpfung für Risikogruppen empfehlen - Stellungnahmeverfahren eingeleitet

27.04.2023 - Die Ständige Impfkommission aktualisiert ihre COVID-19-Impfempfehlung. Risikogruppen sollen danach jährlich eine Auffrischimpfung erhalten. Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird keine routinemäßige Impfung mehr empfohlen. Ein entsprechender Beschlussentwurf befindet sich seit Dienstag im Stellungnahmeverfahren, wie die STIKO mitteilte. Änderungen sind noch möglich.

Einer Pressemitteilung zufolge will die Ständige Impfkommission (STIKO) Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf künftig einen jährlichen Booster empfehlen. Dazu gehören ab 60-Jährige sowie Personen ab sechs Monaten mit relevanten Grunderkrankungen. Auch Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches und pflegerisches Personal sollten sich jährlich impfen lassen. 

Die Auffrischimpfungen sollen laut STIKO mit Varianten-adaptierten Impfstoffen und in der Regel in einem Mindestabstand von jeweils zwölf Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Es sollte vorzugsweise im Herbst geimpft werden.

Für Gesunde: Basisimmunität empfohlen

Personen ohne Grunderkrankungen zwischen 18 und 59 Jahren (inklusive Schwangeren) empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung aus mindestens zwei Impfungen und einem weiteren Antigenkontakt (Impfung oder Infektion), um eine Basisimmunität aufzubauen.

Keine Impfempfehlung mehr für gesunde Kinder

Gesunden Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird aufgrund der Seltenheit schwerer Verläufe künftig keine COVID-19-Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung) mehr empfohlen. Es bestehen jedoch laut STIKO keine Sicherheitsbedenken bei der Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen.

Das Gremium begründet die geplanten Aktualisierungen der Impfempfehlungen mit der stark veränderten epidemiologischen Situation von COVID-19. SARS-CoV-2 zirkuliere zwar weiterhin in der Bevölkerung, doch schwere Verläufe seien durch die erreichte Basisimmunität deutlich seltener geworden. Trotzdem bleibe COVID-19 vor allem für ältere Menschen und vorerkrankte Personen ein Risiko. 

Ziel der aktualisierten Empfehlung zur COVID-19-Impfung sei es weiterhin, schwere COVID-19-Verläufe zu verhindern, mögliche Langzeitfolgen von SARS-CoV-2-Infektionen in der gesamten Bevölkerung so weit wie möglich zu reduzieren sowie Beschäftigte in der medizinischen und pflegerischen Versorgung vor Infektionen mit dem Coronavirus zu schützen, so die STIKO.

Änderungen noch möglich

Der Beschlussentwurf zur COVID-19-Impfung befindet sich derzeit im vorgeschriebenen Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen. Änderungen sind danach noch möglich. Die Praxisnachrichten werden berichten, sobald die Empfehlungen der STIKO zusammen mit den wissenschaftlichen Begründungen im Epidemiologischen Bulletin erschienen sind. 

Anschließend muss der Gemeinsame Bundesauschuss noch über eine Aufnahme der aktualisierten COVID-19-Impfempfehlungen in die Schutzimpfungs-Richtlinie beschließen. In dieser sind die Einzelheiten zu Voraussetzungen, Art und Umfang der zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung durchführbaren Schutzimpfungen festgelegt.
 

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