Zi-Studie: Endometriose in der vertragsärztlichen Versorgung häufiger diagnostiziert
08.02.2024 - Die gynäkologische Erkrankung Endometriose ist im vertragsärztlichen Bereich in den vergangenen Jahren verstärkt diagnostiziert worden. Ärztinnen und Ärzte stellten 2022 bei etwa 10 von 1.000 Frauen eine Endometriose-Diagnose, das entspricht einem Anstieg von 65 Prozent im Vergleich zu 2012. Das zeigt eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland.
Die Ergebnisse der Auswertungen deuteten auf eine Verbesserung der Diagnosestellung von Endometriose hin, teilten die Expertinnen und Experten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) mit. Die Diagnosehäufigkeit liege jedoch immer noch deutlich unterhalb der epidemiologischen Schätzungen und ließe daher eine hohe Dunkelziffer vermuten.
Keine Abrechnungsmöglichkeiten für zeitintensive Anamnese
Ein möglicher Grund hierfür könnte nach Angaben des Zi sein, dass Menstruationsbeschwerden häufig bagatellisiert würden. Zudem könnte es auch an fehlenden Abrechnungsmöglichkeiten liegen, die den hohen Anamneseaufwand auf Seiten der Ärzte entsprechend abbilden. Hier sei laut Zi eine entsprechende Regelung erforderlich, um dem Versorgungsbedarf der Frauen auf diesem Gebiet zeitnah und unbürokratisch besser gerecht werden zu können.
2022 fast 340.000 Frauen mit Endometriose-Diagnose
Basis der Untersuchung des Zentralinstituts waren bundesweite krankenkassenübergreifende Abrechnungsdaten von mehr als 35 Millionen gesetzlich versicherten Frauen und Mädchen ab zehn Jahren. Der Studie zufolge wurde die Diagnose Endometriose 2022 bei fast 340.000 Patientinnen dokumentiert, die im Durchschnitt 40 Jahre alt waren.
Endometriose gilt laut Zi als eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Mädchen und Frauen. Ziel der Zi-Studie war die Bestimmung der Diagnosehäufigkeit von Endometriose in Deutschland, die Untersuchung regionaler Häufungen sowie die Entwicklung der Patientinnenzahlen mit ambulanten und belegärztlichen Operationen im Zusammenhang mit Endometriose.