Darmkrebsmonat März
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Aufruf zum Darmkrebsmonat März – KBV stellt Infomaterialien für Praxen bereit
22.02.2024 - Anlässlich des Darmkrebsmonats März appelliert der Vorstand der KBV an die Ärztinnen und Ärzte, ihre Patienten verstärkt auf das Früherkennungsangebot hinzuweisen. „Früh erkannt, ist Darmkrebs sehr gut heilbar. Die sicherste Methode, um Darmkrebs und seine Vorstufen zu erkennen, ist die Koloskopie“, hob KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner hervor.
„Sprechen Sie Ihre Patientinnen und Patienten auf das wichtige Thema Darmkrebsvorsorge an und informieren Sie sie über das Früherkennungsprogramm“, appellierte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister an die Kolleginnen und Kollegen. Insbesondere Hausärzte, Gynäkologen und Urologen seien häufig erste Ansprechpartner bei der Information über das Früherkennungsangebot.
Plakat und Patienteninformationen für die Praxis
Die KBV stellt zum Thema Darmkrebsfrüherkennung ein Plakat für das Wartezimmer zur Verfügung, das Praxen kostenfrei bestellen können. Unter dem Titel: „Große Probleme fangen oft winzig an“ soll es Patientinnen und Patienten auf die Darmkrebsfrüherkennung aufmerksam machen. Außerdem gibt es Patienteninformationen zum Früherkennungsprogramm sowie zum Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl, die auf der Internetseite der KBV als PDF-Dokumente heruntergeladen werden können (s. Infobox).
Zahl der Koloskopien leicht angestiegen
Die Zahl der Früherkennungskoloskopien ist im Jahr 2022 gegenüber 2021 leicht gestiegen, und zwar um rund 7.700 (+ 1,4%). Dies geht aus dem aktuellen Trendreport der Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor. Insgesamt wurden im Jahr 2022 565.000 Früherkennungskoloskopien durchgeführt.
Beratungsgespräch für Versicherte ab 50
Eine Möglichkeit für Ärztinnen und Ärzte, Versicherte über die Früherkennung des Kolorektalen Karzinoms zu informieren, ist das Beratungsgespräch. Es ist Teil des Darmkrebsscreening-Programms und kann über die Gebührenordnungsposition 01740 einmalig abgerechnet werden. Alle Vertragsärzte, die Leistungen zur Krebsfrüherkennung erbringen, können es anbieten, also neben Hausärzten unter anderem auch Gynäkologen, Urologen und Hautärzte.
Organisiertes Darmkrebs-Früherkennungsprogramm
Das Programm zur Früherkennung von Darmkrebs wird seit 2019 als organisiertes Darmkrebsscreening angeboten: Seither erhalten anspruchsberechtigte Versicherte eine Einladung zur Früherkennung auf Darmkrebs von ihrer Krankenkasse. So sollen mehr Menschen mit diesem Untersuchungsangebot erreicht werden (s. Infobox).
In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 23.000 Menschen an Darmkrebs. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt jährlich bei rund 55.000. Der Darmkrebsmonat März ist immer wieder Auftakt, die Erkrankung und deren Möglichkeiten zur Früherkennung zu thematisieren. Zu den Initiatoren gehören die Felix Burda Stiftung, die Stiftung LebensBlicke und der Verein Netzwerk gegen Darmkrebs.
ÜBERBLICK: DAS ORGANISIERTE DARMKREBS-SCREENING
Gesetzlich Versicherte erhalten im Alter von 50, 55, 60 und 65 Jahren eine „Einladung“ zur Darmkrebs-Früherkennung von ihrer Krankenkasse. Mit diesem Schreiben erhalten sie Informationen zu dem Programm. Zugleich soll es sie daran erinnern, dass sie einen Anspruch auf die Früherkennungsuntersuchung haben.
Ausführliches Beratungsgespräch ab 50
Teil dieses Angebots ist ein einmaliges Beratungsgespräch über das kolorektale Karzinom und über das Früherkennungsprogramm für Frauen und Männer ab 50 Jahren. Es kann von allen Vertragsärzten angeboten werden, die Leistungen zur Krebsfrüherkennung durchführen, also neben Hausärzten unter anderem auch von Gynäkologen und Urologen.
iFOB-Test ab 50 Jahren
Ab 50 Jahren kann bei Frauen und Männern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) durchgeführt werden, ab 55 alle zwei Jahre, wenn sich die Person gegen eine Darmspiegelung entscheidet.
Koloskopie für Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren
Männer haben bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen liegt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vorsorgeuntersuchung kann nach Ablauf von 9 Kalenderjahren durchgeführt werden.
Elektronische Dokumentation
Die elektronische Dokumentation ist Teil des organisierten Krebsfrüherkennungsprogramms. Sie erfolgt mit Hilfe von Dokumentationsbögen, die in der Praxissoftware hinterlegt sind.
Elektronisch dokumentieren müssen Vertragsärzte,
- die eine präventive Koloskopie oder eine Abklärungs-Koloskopie nach einem positivem Früherkennungs-iFOBT anbieten, sowie
- Vertragsärzte, die den Früherkennungs-iFOBT durchführen.
Für Vertragsärzte, die die Patienten beraten oder die iFOB-Tests herausgeben, besteht keine Dokumentationspflicht.
Hinweis zur Abklärungskoloskopie: Ärzte, die nach einem positivem Früherkennungs-iFOBT eine Abklärungskoloskopie durchführen und die GOP 13421 abrechnen, müssen diese in ihrem Praxisverwaltungssystem mit einer Zusatzkennzeichnung versehen. Bei Fragen zur Kennzeichnung wenden sich Ärztinnen und Ärzte an ihre jeweilige KV. Die elektronische Dokumentation der Abklärungskoloskopie ist verpflichtend für alle Ärzte, die diese Leistung erbringen und abrechnen (gemäß § 5 Abs. 2 der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme).
Veranstaltungshinweis
Kostenfreies Fachsymposium „Zukunft der Darmkrebsfrüherkennung in Deutschland“
29. Februar 2024, Live-Online-Event
Veranstalter: Verein Netzwerk gegen Darmkrebs