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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

eArztbrief-Serie Teil 3: So nutzen Praxen den Verzeichnisdienst

02.05.2024 - Arztbriefe schnell und sicher elektronisch zu senden und zu empfangen, das ist inzwischen ganz einfach möglich. Die Kontaktdaten des Adressaten findet man im sogenannten Verzeichnisdienst der Telematikinfrastruktur. Wie Ärzte und Psychotherapeuten diesen gut nutzen können, damit befasst sich der dritte Teil der eArztbrief-Serie.

Der Verzeichnisdienst, kurz VZD, ist das zentrale Adressbuch der Telematikinfrastruktur (TI). Hier sind alle Teilnehmer der TI, die sich beim Kommunikationsdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) registriert haben, mit ihren KIM-Adressen aufgeführt. Das sind nicht nur Praxen, Ärzte und Psychotherapeuten, sondern auch Krankenhäuser, Apotheken, Pflegeheime, Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen. Über KIM sind alle direkt und sicher erreichbar.

Suche von Umsetzung in PVS abhängig

Aufgrund der Vielzahl der Einträge im Verzeichnisdienst, ist die Suchfunktion im Praxisverwaltungssystem (PVS) entscheidend dafür, wie komfortabel die richtige Adresse gefunden werden kann. Es gibt Systeme, in denen das sehr einfach mit der Eingabe des Namens oder des Praxisortes funktioniert. In anderen PVS ist die Suchfunktion dagegen stark limitiert: So können die Nutzer nur mittels BSNR der Kollegin oder des Kollegen die KIM-Adresse finden. Einige Systeme lösen Umlaute im Namen oder Ort nicht korrekt auf, andere haben damit keine Probleme.

Einige PVS geben ihren Nutzern zudem Hinweise, wie die Suche am besten genutzt werden kann. Praxen sollten diese beachten und sich zudem nicht scheuen, ihren Anbieter auf technische Probleme bei der Suchfunktion aufmerksam zu machen.

Adressbuch im PVS nutzen

Praxen können die KIM-Adresse des Ansprechpartners auch direkt erfragen, so wie man es auch bei einer normalen E-Mail-Adresse tun würde. Im PVS lässt sich ein eigenes Adressbuch mit häufig benötigten KIM-Adressen anlegen. So können Praxen schnell darauf zugreifen, ohne im VZD suchen zu müssen.  

KVen, Kammern und KIM-Anbieter pflegen Daten

In der ambulanten Versorgung ist es wichtig, zwischen der Praxis als Institution und den dort tätigen Ärzten und Psychotherapeuten zu unterscheiden. Sie haben in der Regel verschiedene KIM-Adressen, die nicht miteinander verknüpft sind. Auch stammen die hinterlegten Daten von verschiedenen Organisationen: Die Angaben im Verzeichnisdienst für die Praxen liefern die KVen; die Daten für die in der ambulanten Versorgung tätigen Ärzte und Psychotherapeuten kommen von den Landesärzte- oder Landespsychotherapeutenkammern. Die KIM-Adresse fügt der KIM-Anbieter bei der Registrierung den Stammdaten hinzu.

Qualität der Einträge ist wichtig

Es ist sinnvoll, die eigenen Daten im Verzeichnisdienst herauszusuchen und zu überprüfen. Bestehen hier Fehler im Datensatz, können sich Ärzte und Psychotherapeuten mit ihrem Änderungswunsch an die entsprechende zuständige Organisation wenden. Korrekte Angaben machen es Kolleginnen und Kollegen leichter, die richtige Adresse zu finden. Die eigene KIM-Adresse kann zudem auf dem Briefkopf der Praxis, auf der Website, in Arztbriefen oder Befunden und auf Visitenkarten genannt werden.

Postfächer für alle KIM-Adressen überprüfen

Wichtig ist zudem zu wissen, dass jede angelegte KIM-Adresse im Verzeichnisdienst zu finden ist und von anderen Praxen genutzt werden kann. So ist es möglich, dass ein eArztbrief bei der KIM-Adresse der Praxis oder der eines bestimmten Arztes in der Praxis ankommt. Praxen sollten deshalb sicherstellen, dass sie die Postfächer für alle KIM-Adressen regelmäßig auf eingehende Post überprüfen.

Nächster Teil am 16. Mai

Die nächste und letzte Folge der eArztbrief-Serie erscheint in den PraxisNachrichten am 16. Mai mit Erfahrungen und Tipps aus der Praxis.

Alternative: Die Kollegensuche im Sicheren Netz

Die KIM-Adressen von Praxen sind nun auch in der Kollegensuche enthalten (die PraxisNachrichten berichteten). Die Kollegensuche ist eine Arzt- und Psychotherapeutensuche ausschließlich für Praxen. Es ist eine Anwendung der KBV im Sicheren Netz der KVen, das über die TI erreichbar ist. Der Arzt gibt hier zunächst den Namen der gesuchten Kollegin in die Suchmaske ein. Danach gelangt er auf die Seite der Ärztin mit allen Kontaktdaten. Mit Klick auf den Button „KIM-Adresse ermitteln“ kann er sich diese dann anzeigen lassen, kopieren und in seinem KIM-Mailprogramm einfügen. Es wird immer die KIM-Adresse der Praxis angezeigt und nicht die des Arztes oder Psychotherapeuten – sollte dieser eine eigene KIM-Adresse haben. Verfügt eine Betriebsstätte über mehrere KIM-Adressen, werden alle angezeigt.

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