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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

ePA-Vorbereitungen laufen

Steiner: "Die Einführung der ePA ist eine Teamleistung – alle müssen mitmachen"

02.10.2024 - Die Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte Anfang nächsten Jahres laufen auf Hochtouren. Das ist eine Teamleistung – alle müssen mitmachen, sagte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner. Dann könne der Start gelingen.

Die elektronische Patientenakte (ePA) bietet Steiner zufolge durchaus Chancen für die Versorgung. Befunde beispielsweise, die heute an unterschiedlichen Orten lagerten, die Versicherte teilweise im Papierstapel mit in die Praxen brächten oder vielleicht gar nicht vorlegen, könnten künftig gesammelt in der ePA verfügbar sein, erläuterte sie in einem Video-Interview. Wenn es gut funktioniere, könne dies die Praxen entlasten.

Auch die Krankenhäuser müssen mitmachen

Am Ende werde es immer um die Qualität der technischen Umsetzung gehen und darum, dass die elektronische Patientenakte sektorenübergreifend befüllt werde, fuhr Steiner fort. Dies bedeute unter anderem, dass auch die Krankenhäuser mitmachten und dass zum Beispiel elektronische Entlassbriefe in der ePA verfügbar seien.

Benutzerfreundlichkeit ist entscheidend

Die Umsetzung der ePA im Praxisverwaltungssystem (PVS) ist laut Steiner entscheidend für den Erfolg der elektronischen Patientenakte. Die Praxen müssten die ePA schnell, aufwandsarm und unkompliziert nutzen können. Im Mai hatte die KBV entsprechende Anforderungen an das PVS-System definiert.

Sorgen bereite der KBV die Tatsache, dass eine Erprobungsphase von lediglich vier Wochen in den Modellregionen Franken und Hamburg vorgesehen sei. In dieser kurzen Zeit müssten Fehler erkannt und behoben werden. „Das ist eine große Herausforderung“, unterstrich Steiner. Die Erprobung soll am 15. Januar 2025 starten. Verlaufen die Tests reibungslos, will das Bundesministerium für Gesundheit einen Monat später den bundesweiten Rollout starten.

KBV unterstützt Praxen bei der Einführung der ePA

Die KBV informiert Niedergelassene umfassend mit multimedial aufbereiteten Informationsmaterialien. Ergänzend dazu bietet sie demnächst eine Online-Fortbildung an und arbeitet zusammen mit der gematik an verschiedenen Informationsveranstaltungen. Geplant ist auch eine Veranstaltung für Praxen, bei der PVS-Hersteller demonstrieren, wie die ePA im PVS umgesetzt ist.

BMG startet Infokampagne

Auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat diese Woche eine Informationskampagne zur elektronischen Patientenakte gestartet. Sie soll die Bürgerinnen und Bürger über die Vorteile der ePA aufklären. Dazu sind unter anderem TV- und Radio-Spots, Plakate und Informationen in Social-Media geplant. Alle Informationen sind auf einer Internetseite gebündelt: www.epa-vorteile.de/.

Krankenkassen müssen umfassend und sachgerecht informieren

Die Krankenkassen schreiben momentan ihre Versicherten an und informieren sie unter anderem darüber, dass sie widersprechen müssen, wenn sie keine ePA wünschen. Die KBV erwarte, dass die Krankenkassen ihre Versicherten umfassend und sachgerecht informierten, betonte Steiner. Es dürften keine falschen Erwartungen geweckt werden.

Nach einer aktuellen Befragung des IGES-Instituts im Auftrag der KBV befürchten 90 Prozent der Praxen, dass die Aufklärung der Patienten über die ePA in den Praxen einen zusätzlichen Aufwand verursachen werde. Dazu dürfe es nicht kommen, warnte Steiner und appellierte nochmals an die Krankenkassen, ihrer Informationspflicht nachzukommen.

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