Zi führt Nationale Versorgungsleitlinien fort
06.02.2025 - Das Programm der Nationalen Versorgungsleitlinien wird fortgeführt. Künftig wird das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung die operative Koordination und Redaktion der Leitlinien übernehmen.
Das Zentralinstitut kooperiert dabei mit dem Institut für Medizinisches Wissensmanagement, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und den wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften in der AWMF. Die Herausgeberschaft wird gemeinsam wahrgenommen.
Die Nationalen Versorgungsleitlinien (NVL) sind qualitativ hochwertige Leitlinien zu Volkskrankheiten wie Diabetes, Asthma und chronische Herzinsuffizienz. Die Koordination und Redaktion des Programms oblag bislang dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ).
Leitlinien bleiben in Händen der Ärzteschaft
Nach der Auflösung des ÄZQ Ende vergangenen Jahres sei intensiv nach einer Möglichkeit gesucht worden, das Programm neu aufzustellen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kooperationspartner. Der KBV, der Bundesärztekammer und der AWMF sei es dabei außerordentlich wichtig gewesen, dass das Programm in den Händen der in der AWMF vernetzten Fachgesellschaften und der ärztlichen Selbstverwaltung verbleibe. Dies sei mit der operativen Umsetzung am Zi gewährleistet.
Bundesärztekammer und KBV fördern das NVL-Programm finanziell und werden gemeinsam mit der AWMF die Schirmherrschaft übernehmen. Die Unabhängigkeit der Arbeit der Leitliniengruppen bleibt dabei gewahrt.
Leitlinien weiterhin abrufbar
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung will die Arbeit gemeinsam mit den Kooperationspartnern aufnehmen, sobald alle rechtlichen Fragen abschließend geklärt sind. Dies betrifft auch die Internetseite des NVL-Programms www.leitlinien.de. Bis dahin sind die Nationalen Versorgungsleitlinien ausschließlich über das AWMF-Leitlinienregister register.awmf.org abrufbar.
Das NVL-Programm wurde im Jahr 2003 initiiert mit dem Ziel, qualitativ hochwertige medizinische Leitlinien zu häufigen Erkrankungen zu erstellen. Der Fokus liegt auf der interdisziplinären und sektorenverbindenden Versorgung in Deutschland. Vertreter zahlreicher medizinischer Fachgesellschaften und Patientenorganisationen erarbeiten seitdem Empfehlungen für die Diagnostik und Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Depression oder Kreuzschmerz. Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich.