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Praxisnachrichten

PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

Früherkennung in den Fokus rücken – KBV stellt Infomaterialien für Praxen zum Darmkrebsmonat bereit

20.02.2025 - Im Vorfeld des Darmkrebsmonats März ruft der Vorstand der KBV Ärzte auf, den Aktionsmonat zu nutzen und verstärkt auf das Früherkennungsangebot aufmerksam zu machen. „Das ist eine gute Chance, Patientinnen und Patienten für das Thema zu sensibilisieren und darauf hinzuweisen, dass Darmkrebs sehr gut heilbar ist, wenn er früh erkannt wird“, sagte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner.

„Informieren Sie Ihre Patientinnen und Patienten über das Früherkennungsangebot und motivieren sie sie, die Koloskopie – oder alternativ auch den Stuhltest – nicht aufzuschieben“, appellierte Steiner an die Ärztinnen und Ärzte. Die KBV unterstützt Praxen dabei unter anderem mit einem neuen Wartezimmerplakat.

Plakat und Patienteninformationen für die Praxis

Unter dem Titel: „Große Probleme fangen oft klein an“ soll das Plakat Patientinnen und Patienten auf die Darmkrebsfrüherkennung aufmerksam machen. Praxen können es kostenfrei bestellen. Außerdem gibt es eine Patienteninformation zum Früherkennungsprogramm und eine zum Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl. Beide Dokumente können auf der Internetseite der KBV als PDF-Dokumente heruntergeladen werden (siehe Infokasten).

Zahl der Koloskopien und Stuhltests gestiegen

Die Zahl der Früherkennungskoloskopien ist im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 gestiegen, und zwar um rund 15.000 (+ 4,8 %). Dies geht aus dem aktuellen Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2024 etwa 327.000 Früherkennungskoloskopien durchgeführt.

Auch bei den Stuhltests gibt es einen deutlichen Aufwärtstrend: Laut Zi wurden im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 1,1 Millionen Tests zur Bestimmung von okkultem Blut im Stuhl durchgeführt. Das sind etwa 80.000 (+ 8,0 %) mehr als im ersten Halbjahr 2023.

Organisiertes Darmkrebs-Früherkennungsprogramm

Das Programm zur Früherkennung von Darmkrebs wird seit 2019 als organisiertes Darmkrebsscreening angeboten: Seither erhalten Versicherte ab 50 Jahren mehrmals eine Einladung zur Früherkennung auf Darmkrebs von ihrer Krankenkasse, die sie auf das Programm aufmerksam machen soll. So sollen möglichst viele Menschen mit diesem Untersuchungsangebot erreicht werden (siehe Infokasten).

Beratungsgespräch für Versicherte ab 50

Versicherte ab 50 können ein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen, um sich über die Früherkennung des Kolorektalen Karzinoms zu informieren. Es ist Teil des Darmkrebsscreening-Programms und kann über die Gebührenordnungsposition 01740 einmalig abgerechnet werden. Anbieten können es alle Vertragsärzte, die Leistungen zur Krebsfrüherkennung erbringen, also neben Hausärzten unter anderem auch Gynäkologen, Urologen und Hautärzte.

Zukünftig einheitliches Angebot für Frauen und Männer

Zukünftig können beim Darmkrebsscreening-Programm Frauen auch bereits ab dem Alter von 50 Jahren eine Koloskopie in Anspruch nehmen. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss kürzlich beschlossen. Zudem wurden die Intervalle bei den Stuhltests vereinheitlicht. Die Änderungen treten frühestens ab 1. April in Kraft. Dann können sich Frauen und Männer ab 50 Jahren zwischen einem Test auf okkultes Blut im Stuhl, der alle zwei Jahre durchgeführt wird, und maximal zwei Früherkennungs-Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren entscheiden.

Darmkrebs gehört zu den drei häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und Männern in Deutschland. Jedes Jahr sterben etwa 23.000 Menschen an Darmkrebs. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt jährlich bei rund 55.000. Der Darmkrebsmonat März ist immer wieder Auftakt, die Erkrankung und deren Möglichkeiten zur Früherkennung zu thematisieren. Zu den Initiatoren gehören die Felix Burda Stiftung, die Stiftung LebensBlicke und der Verein Netzwerk gegen Darmkrebs.

Informationsmaterialien für Patienten

Veranstaltungshinweis

Digitales Symposium „Primärprävention des kolorektalen Karzinoms“

26. Februar 2025, kostenfreies Live-Online-Event

16:00 bis 18:15 Uhr

3 CME-Punkte

Veranstalter: Verein Netzwerk gegen Darmkrebs

Das organisierte Darmkrebs-Früherkennungsprogramm

Das Programm zur Früherkennung von Darmkrebs wird seit 2019 als organisiertes Darmkrebsscreening angeboten. Seither erhalten anspruchsberechtigte Versicherte im Alter von 50, 55, 60 und 65 Jahren eine Einladung zur Früherkennung auf Darmkrebs von ihrer Krankenkasse. Mit diesem Schreiben erhalten sie Informationen zu dem Programm. Einen Termin in einer Arztpraxis vereinbaren sie individuell.

Zum organisierten Darmkrebs-Früherkennungsprogramm gehören eine ärztliche Beratung zur Früherkennung sowie Stuhltests oder Darmspiegelungen. Bei auffälligen Stuhltests besteht immer ein Anspruch auf eine Darmspiegelung.

Das einmalige Beratungsgespräch kann von allen Vertragsärzten angeboten werden, die Leistungen zur Krebsfrüherkennung durchführen, also neben Hausärzten unter anderem auch von Gynäkologen und Urologen.

Untersuchungsangebote bisher:

  • Frauen von 50 bis 54 Jahren können sich für einen jährlichen Test auf okkultes Blut im Stuhl entscheiden.
  • Männer von 50 bis 54 Jahren können sich zwischen einem jährlichen Test auf okkultes Blut im Stuhl und einer Darmspiegelung (Koloskopie) alle 10 Jahre entscheiden.
  • Frauen und Männer ab 55 Jahren können zwischen einem Test auf okkultes Blut im Stuhl, der alle 2 Jahre durchgeführt wird, und maximal 2 Früherkennungs-Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand von 10 Jahren entscheiden.

Untersuchungsangebote zukünftig:

  • Frauen und Männer ab 50 Jahren können sich zwischen einem Test auf okkultes Blut im Stuhl, der alle 2 Jahre durchgeführt wird, und maximal 2 Früherkennungs-Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand von 10 Jahren entscheiden.

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