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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

KBV-Vorstand: "Auch die Praxen gehören zur unverzichtbaren Infrastruktur"

06.03.2025 - Angesichts des milliardenschweren Investitionsprogramms von CDU/CSU und SPD fordert der Vorstand der KBV eine stärkere Berücksichtigung der Praxen. Um den Investitionsstau der vergangenen Jahrzehnte endlich aufzulösen, müsse das geplante Sondervermögen für die deutsche Infrastruktur mit einem Praxiszukunftsgesetz einhergehen.

„Es ist folgerichtig, dass die drei Parteien nun den Krankenhaussektor im Sondervermögen Infrastruktur aufführen. Zur unverzichtbaren Infrastruktur unseres Landes zählen auch die Praxen der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, die mit rund 600 Millionen Fällen den mit Abstand größten Anteil der Patientenbehandlungen stemmen“ erklärten die KBV-Vorstände, Dres. Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Sibylle Steiner. Zudem stellten die Praxen mit ihren fast 800.000 Beschäftigten einen enormen Wirtschaftszweig dar, größer als die Automobilindustrie.

Rund 18.000 Euro Investitionsstau pro Praxis

Der Beitrag der Praxen zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung müsse endlich die entsprechende finanzielle Anerkennung finden, sonst „wird die Struktur der Praxen nach drei vertanen Jahren in der Gesundheitspolitik nicht mehr zu retten sein“, warnt der KBV-Vorstand.

Nach Auskunft des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) beläuft sich der Investitionsstau in der ambulanten Versorgung mittlerweile auf etwa 1,8 Milliarden Euro. Je Praxis sind das durchschnittlich rund 18.000 Euro, die dringend für bauliche Maßnahmen, medizinische Geräte, Informationstechnik und andere digitale Infrastruktur-Vorhaben fehlen.

„Konsequente Ambulantisierung ist das Gebot der Stunde“

Notwendig sei es nun, die Krankenkassenbeiträge zu stabilisieren und die Kassen von versicherungsfremden Leistungen zu entlasten. „Eine konsequente Ambulantisierung ist das Gebot der Stunde und wird zukünftig Kostenanstiege bremsen.“ Der KBV-Vorstand plädiert daher für Investitionen in Strukturen, die für eine zielorientierte Patientensteuerung gebraucht würden.

Dazu gehöre auch das Serviceangebot 116117 der Kassenärztlichen Vereinigungen. Allerdings werde diese aufwendige multimediale Struktur bisher ausschließlich von den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen alleine finanziert. „Dabei handelt es sich ganz eindeutig um eine gesamtgesellschaftliche infrastrukturelle Aufgabe, die unter anderem aus dem Sondervermögen finanziert werden sollte.“

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