Patientensicherheit im Fokus: Praxen setzen Qualitätsmanagement gut um
Qualitätsmanagement (QM) hat bei Vertragsärzten und -psychotherapeuten bundesweit eine hohe Priorität: Rund 90 Prozent der Praxen wenden alle relevanten Methoden und Instrumente vollständig oder größtenteils an. Dies ergab die jüngste Stichprobenerhebung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Berlin, 17. September 2020 – „Die Ergebnisse zeigen, dass Qualitätsmanagement bundesweit eine wichtige Rolle in der ambulanten Versorgung spielt und Praxen sowie Medizinische Versorgungszentren insbesondere auch für Krisen wie die COVID-19-Pandemie organisatorisch gut aufgestellt sind“, resümiert KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel.
Die Befragten gaben an, bevorzugt Instrumente und Methoden zu nutzen, die der Patientensicherheit dienen. Dazu zählen Patienteninformation und -aufklärung, ein professionelles Notfall-, Hygiene- und Schnittstellenmanagement, Maßnahmen zur sicheren Arzneimitteltherapie sowie der geregelte Umgang mit Beschwerden. „Die Stichproben zeigen zudem, dass es kaum regionale Unterschiede gibt. In allen KV-Regionen liegen die Ergebnisse auf vergleichbar hohem Niveau“, so Kriedel.
Viele niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten nutzen spezielle QM-Verfahren wie QEP – Qualität und Entwicklung in Praxen sowie Fortbildungs- und Beratungsangebote der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Bereits mit Beginn der Niederlassung erleichtern beispielsweise Praxislotsen oder Starterpakete der KVen den Einstieg in die Umsetzung von QM.
Für die zehnte Erhebung zum QM hatten die KVen eine Stichprobe von 4.374 Vertragsärzten und -psychotherapeuten angeschrieben. Die Daten wurden von Januar bis März 2020 für das Berichtsjahr 2019 erhoben. Die Rückmeldequote betrug 94 Prozent. Erstmalig wurde zu dieser Stichprobenerhebung ein von der KBV entwickeltes Webportal eingesetzt, um die Teilnahme an der Befragung zu erleichtern. Über 85 Prozent der Ärzte und Psychotherapeuten haben dieses Angebot genutzt.