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Gassen: „Nie waren die Niedergelassenen so wertvoll wie heute“

„Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte stehen für die Corona-Impfungen bereit. Ohne sie wird es nicht gehen“, sagte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) beim heutigen Online-Treffen der Mitglieder der Vertreterversammlung.

Berlin, 4. Dezember 2020 – Wie groß die Impfbereitschaft tatsächlich sei, werde sich noch zeigen, so Gassen. Wie gut und schnell das Impfen gelinge, hänge zuallererst von der zur Verfügung stehenden Menge des Impfstoffs ab. Gassen: „Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, alles daran zu setzen, dass möglichst schnell Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, damit wir alle Impfwilligen zügig impfen können.“

Bei der Durchführung der Impfung sagte der KBV-Chef die Hilfe der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie der Medizinischen Fachangestellten in den Zentren zu: „Viele KVen haben entsprechende Aufrufe gestartet.“ Die Resonanz sei vielerorts beeindruckend. „Das zeigt: Die Vertragsärztinnen und -ärzte stehen auch in dieser entscheidenden Phase der Pandemie in der ersten Reihe.“

Gassen ging noch einmal auf das viel diskutierte Positionspapier ein, das die KBV gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlern verfasst hat: „Es ging nie darum, irgendetwas zu verharmlosen oder gar zu negieren. Wir wollten damit eine Diskussion anstoßen, die aus unserer Sicht zu kurz kommt. Nämlich, wie praktische Erfahrungen aus der Versorgung – und nicht nur solche aus den Zahlenlaboren der Wissenschaft – genutzt werden können, um im weiteren Verlauf besser mit der Pandemie umgehen zu können.“

Der KBV-Chef dankte allen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und Berufsverbänden für ein offenes kollegiales Feedback. Er hofft, dass die damit begonnene Diskussion zielorientiert und unaufgeregt weiterzuführen sei. „Wir möchten ausdrücklich alle ärztlichen und auch psychotherapeutischen Kolleginnen und Kollegen weiter ermutigen, sich einzubringen. Wir brauchen diesen innerärztlichen Dialog und wir brauchen ärztliche Stimmen in der politischen und gesellschaftlichen Debatte.“

Kritik übte Gassen daran, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten für ihre Arbeit teils eine geringe Wertschätzung erfahren würden: „Leider wird deren Engagement von Politik und Leistungsträgern scheinbar als so selbstverständlich angesehen, dass alle dadurch entstehenden Aufwände und auch Einbußen für die Praxen als bereits eingepreist gelten. Während die Krankenhäuser mittlerweile eine Meisterschaft darin entwickelt haben, immer neue milliardenschwere Geldspritzen durch den Staat zu fordern, müssen wir seit Wochen darum kämpfen, dass der Schutzschirm für die Praxen in der Pandemie erhalten bleibt.“

Für diesen Schutzschirm müsste noch nicht einmal der Steuerzahler aufkommen, da es sich um ohnehin schon verhandeltes und geplantes Honorar für das Jahr 2021 handele, erklärte der KBV-Chef. Gassen erinnerte an einen alten Werbespruch, der gerade in dieser Zeit auch als Slogan für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zutreffe: „Nie war er so wertvoll wie heute!“