KBV-Vorstand: Ärzte in den Praxen unterstützen – Krankenkassen sind keine Sparkassen
„Die Krankenkassen fallen in ihre alten Verhaltensmuster zurück und denken nur ans Sparen statt an die medizinische Versorgung ihrer Versicherten – und das mitten in einer Zeit, die für alle Seiten außergewöhnliche Belastungen durch die Bedrohung einer Pandemie mit sich bringt.“ Mit diesen Worten kommentierte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Aussage des GKV-Spitzenverbands, die Praxen hätten im zweiten Quartal des vergangenen Jahres während der ersten Phase der Corona-Pandemie sogar ein Honorarplus von mehreren Prozent gemacht.
Berlin, 15. Januar 2021 – „Ich weiß nicht, wie man zu solchen Rechenergebnissen kommen kann. Sie verkennen vollkommen die Situation der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Sie mussten gemeinsam mit ihren Teams die Organisation ihrer Praxen umstellen, um die steigende Zahl der am Coronavirus erkrankten Patientinnen und Patienten zu versorgen. Während Einnahmen wegbrachen, stiegen aber gleichzeitig die Kosten weiter“, so Gassen.
„Zu Beginn der Pandemie haben wir die Krankenkassen als lösungsorientierte Partner der gemeinsamen Selbstverwaltung erlebt. Gemeinsam haben wir viele Sonderregelungen auf den Weg gebracht. Nun gebärdet sich deren Spitzenverband wieder als Sparkasse“, sagte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV. Beide Vorstände stellten klar: „Solange die Corona-Maßnahmen bestehen, muss der Schutzschirm mindestens gelten. Sonst erreichen wir bald einen Punkt, an dem Praxen zumachen müssen. Damit Ärztinnen, Ärzte und ihre Teams der Medizinischen Fachangestellten ihren unermüdlichen Einsatz als ersten Schutzwall in dieser Pandemie fortführen können, brauchen sie die Unterstützung von uns allen.“