Die KBV zum Vorschlag der STIKO
Pressestatement
02.07.2021 - Zu dem Vorschlag der STIKO, nach einer Impfung mit AstraZeneca einen mRNA-Impfstoff zu verabreichen, und dem GMK-Beschluss von heute erklärt die KBV:
„Der beste Schutz nicht nur vor der Deltavariante ist eine vollständige Impfung gegen SARS-CoV-2. Deshalb begrüßen wir jede sinnvolle Maßnahme, die hilft, dieses Ziel zu erreichen. Der Vorschlag der Ständigen Impfkommission (STIKO), den Impfschutz dadurch zu erhöhen, indem nach der Erstimpfung mit dem Vakzin von AstraZeneca als Zweitimpfung ein mRNA-Impstoff verabreicht und gleichzeitig der Impfabstand deutlich verkürzt wird, kam sehr überraschend. Dies wird einen erneuten Run auf die Praxen auslösen. Denn viele, die erst in einigen Wochen ihre zweite Impfung mit AstraZeneca bekommen hätten, werden sich jetzt nach vier Wochen mit einem mRNA-Vakzin impfen lassen wollen. Dafür brauchen die Ärztinnen und Ärzte schnell ausreichend mRNA-Impfstoff wie von BioNTech/Pfizer. In den nächsten Wochen stehen in den Praxen über drei Millionen AstraZenca-Zweitimpfungen an.“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Gassen.
„Wir brauchen hier dringend eine Lösung, zumal die Gesundheitsministerkonferenz heute allen bereits mit AstraZeneca Erstgeimpften zugesagt hat, ihnen „baldmöglichst“ zur Vervollständigung der Impfserie eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff anzubieten. Dies können nicht die Praxen ausbaden, die immer noch dabei sind, lange Wartelisten für Erstimpfungen abzuarbeiten, weil gerade der mRNA-Impfstoff seit Wochen knapp ist. Vorrang muss zudem der Abschluss von Impfzyklen haben, die mit BioNTech/Pfizer begonnen wurden und innerhalb des von der Zulassung vorgesehenen Abstands von maximal sechs Wochen erfolgen müssen“, betonte der KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister.
„Bei dem ewigen Hin und Her um den Impfstoff von AstraZeneca und die infolge entstandene Verunsicherung in der Bevölkerung ist zu befürchten, dass es kaum noch Erstimpfung mit AstraZeneca geben wird“, ergänzte Gassen.