"Diejenigen überzeugen, die unsicher sind – und dafür wird ärztliche Kompetenz gebraucht"
Eine deutliche Absage erteilten der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, und Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, jüngsten Vorschlägen, Apotheken in die Impfkampagne gegen Corona einzubinden. So hatte sich etwa der SPD-Gesundheitspolitiker Prof. Karl Lauterbach dafür ausgesprochen.
Berlin, 12. Oktober 2021 – „Impfen ist keine Angelegenheit der Apotheker, sondern eine originär ärztliche Aufgabe“, stellte KBV-Chef Gassen klar. „Der Wunsch mancher Apotheker, selbst zu impfen, ist eine Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat. Es gibt mit Praxen und mobilen Impfteams mehr als genug ärztliche Impfangebote“, sagte er weiter.
„Impfen ist keine triviale Handlung. Es ist mehr als ein Piks. Es geht auch um die Impfanamnese, die Aufklärung zur Impfung, den Ausschluss von akuten Erkrankungen und Kontraindikationen. All dies setzt eine entsprechende ärztliche Aus- und Weiterbildung voraus, über die Apotheker jedoch nicht verfügen“, sagte KBV-Vize Hofmeister. „Die Apotheken haben die wichtige Aufgabe, die Versorgung mit Medikamenten und Impfstoffen flächendeckend tagtäglich jeweils 24 Stunden lang sicherzustellen. Das ist schon eine große Herausforderung, die die Apotheken vollends beschäftigen dürfte“, führte er aus. Beide Vorstände zeigten sich davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Impfangeboten das eigentliche Problem darstellt. Es gelte jetzt diejenigen zu überzeugen, die unsicher seien – und dafür werde ärztliche Kompetenz gebraucht.