Logo-KBV

KBV Hauptnavigationen:

Sie befinden sich:

 

Pressemitteilungen

2024   2023   2022   2021   2020  

2021

Der KBV-Vorstand zu Äußerungen von RKI-Chef Prof. Dr. Wieler und seiner Kritik gegenüber der Ärzteschaft

Pressestatement des Vorstands der KBV

Mit scharfen Worten weisen Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Kritik des Chefs des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, zurück. „Es ist unverschämt, unangebracht und im Ton völlig vergriffen, zu behaupten, es scheitere an den Vertretungen der Ärzte und Ärztinnen, dass das Impftempo im Sinne einer nationalen Kraftanstrengung nicht vorankomme“, kritisierte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen. „Fakt ist, dass das Impfen erst zum Turbo wurde, als die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, unterstützt von Kollegen im Ruhestand die oft in den Impfzentren geholfen haben, endlich ins Impfgeschehen eingreifen konnten. Weit über 50 Millionen Impfungen haben in den Praxen bereits stattgefunden. Tendenz stark anziehend! Doch was passiert? Wiederholt werden den Ärzten Knüppel zwischen die Beine geworfen, sei es, durch überbordende bürokratische Regelungen, hektische politische Ankündigungen oder weil – noch schlimmer – wieder einmal zu wenige Impfstoffe zur Verfügung stehen“, führte er aus. 

Die aktuellen Bestellzahlen für die Woche ab 5. Dezember belegen dies. So wurden rund 4,7 Millionen Dosen BionTech bestellt, aber nur 2,5 Millionen Dosen stehen zur Verfügung. Damit müssten die Bestellungen gekürzt werden auf 24 – 30 Dosen je Praxis . Hinzu kommen über 3,9 Millionen Booster-Dosen von Moderna. „Das eigentliche Problem ist nicht das Boostern, sondern stellt die Tatsache dar, dass rund 13 Millionen Erwachsene in Deutschland noch gar nicht geimpft sind. Wenn wir das Corona-Virus zurückdrängen wollen, müssen wir diese Menschen erreichen“, erläuterte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV. „Das Boostern hat aktuell kaum Einfluss auf die aktuelle Entwicklung, sondern wirkt erst viel später.. Anstatt die Ärzte zu beschimpfen, würde es dem RKI besser anstehen, alle Kraft darin zu setzen, uns zu unterstützen“, so Hofmeister weiter.