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„Impfen ist und bleibt originär ärztliche Aufgabe“

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, hat Plänen der Ampel-Koalition, Apotheken in die Regelversorgung mit Grippeschutzimpfungen einzubeziehen, eine deutliche Absage erteilt. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel stellte der KBV-Chef klar: „Impfen ist und bleibt eine originär ärztliche Aufgabe.“

Berlin, 26. April 2022 – Die Durchführung von Impfungen sei eine ganz zentrale ärztliche Leistung, erklärte Gassen. „Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen können impfen. Das beweisen sie Jahr für Jahr beispielsweise in der Influenzasaison und nicht erst seit der Corona-Pandemie.“ Allerdings seien seit Beginn der Corona-Impfkampagne allein fast 88 Millionen Impfungen gegen COVID-19 in Arztpraxen vorgenommen worden. „Das zeigt deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger vor allem der ärztlichen Kompetenz vertrauen. Das Impfen in Apotheken ist die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat“, kritisierte er. „Alle bisherigen Versuche, das Impfen in Apotheken zu etablieren, haben nicht funktioniert. Trotz aller Bewerbung durch ABDA und regelrechter Lobbyarbeit durch die Politik nehmen die Menschen Impfangebote in Apotheken kaum wahr“, so Gassen.

„Im Übrigen beinhaltet das Impfen ja nicht nur die Injektion an sich“, konstatierte KBV-Vize Hofmeister. „Sie umfasst ebenso die Impfanamnese, die Aufklärung zur Impfung, den Ausschluss von akuten Erkrankungen und Kontraindikationen sowie bei bestehenden Erkrankungen die Bewertung, ob eine Impfung durchgeführt werden kann.“ All dies setze eine entsprechende ärztliche Aus- und Weiterbildung voraus, über die Apothekerinnen und Apotheker nicht verfügen. „Es geht hier auch um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten“, betonte Hofmeister. „Deshalb macht es keinen Sinn, Grippeschutzimpfungen jenseits der gegenwärtigen Modellprojekte, von denen bislang noch nicht einmal Evaluierungsergebnisse vorliegen, regelhaft auch durch Apothekerinnen und Apotheker anzubieten.“