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Statement des KBV-Vorstands zur Einführung des eRezepts

Rund 30.000 eRezepte wurden nach einer Mitteilung der gematik von den Krankenkassen bislang abgerechnet, sodass die stufenweise Einführung des eRezepts beginnen könne.

Berlin, 14. Juli 2022 - „Mit der Erreichung der Zielmarke ist ein erster Schritt getan. Es zeigt, dass der Versand von elektronischen Rezepten technisch grundsätzlich machbar ist – mehr nicht. Die entscheidende Aufgabe steht jetzt erst an: Das elektronische Rezept muss den Praxistest bestehen.

Dazu haben sich die Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein freiwillig bereit erklärt, in ihren Regionen ab September die Prozesse und Abläufe unter den Bedingungen des Praxisalltags zu testen.

Dabei gilt es Fragen zu klären, zum Beispiel wie gut funktioniert die Komfortsignatur, ist das eRezept praktikabel umgesetzt oder dauert das Ausstellen eventuell länger als beim Papierrezept?

Denn nur wenn die Anwendung auch in den Praxen funktioniert, kann das eRezept nach und nach eingeführt werden. Darauf werden wir genau achten“, sagte der Vorstandvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Gassen. 
 
Vize-Chef Dr. Stephan Hofmeister fügte hinzu: „In den rund 100.000 Arztpraxen werden jedes Jahr rund 450 Millionen Rezepte ausgestellt; allein in den neun Monaten, in den die von der gematik angeführten 30.000 eRezepte von einigen wenigen Praxen ausgestellt und von den Krankenkassen abgerechnet wurden, waren es 338 Millionen – eine gigantische Menge.

Deshalb ist es so wichtig, dass in die Tests sämtliche Versorgungsprozesse, auch Heim- und Hausbesuche, einbezogen werden. Wichtig ist aber auch, das die Versicherten nun vor September informiert werden und eine elektronische Gesundheitskarte nebst PIN erhalten, mit der sie die App für das eRezept nutzen können.

Ansonsten erhalten sie weiter einen Papierausdruck, der nur anders aussieht als das rosafarbene Rezept. Das sollte nicht das Ziel von Digitalisierung sein.“