Impfquote für Menschen ab 60 erhöhen: Projekt ALIVE startet in die zweite Grippeimpfsaison
Pünktlich zum Start der Grippesaison stellt das Projekt ALIVE („ALtersspezifische Impfinanspruchnahme VErbessern“) den 676 teilnehmenden Arztpraxen in den KV-Regionen Nordrhein, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe weitere Materialien zum Thema Impfen ab 60 Jahren zur Verfügung. Im Fokus der Lieferung steht die standardisierte Erinnerung der Patientinnen und Patienten an die anstehende Grippeimpfung.
Berlin, 06. September 2023 - ALIVE ist ein gemeinsames Projekt des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), das 2021 angestoßen wurde mit dem Ziel, die Impfquoten bei Patientinnen und Patienten ab 60 durch gezielte Ansprache und Aufklärung zu erhöhen. Dabei geht es um die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen mit einem besonderen Augenmerk auf Influenza und Pneumokokken. Die Impfquoten in der vulnerablen Gruppe älterer Menschen ab 60 Jahren sind zwar in den letzten Jahren etwas gestiegen, werden aber von Expertinnen und Experten nach wie vor als zu niedrig angesehen.
„Impfungen sind eine große Errungenschaft der Medizin. Umfassender Impfschutz ist besonders für Ältere wichtig – sowohl bei Auffrischungsimpfungen als auch bei Immunisierungen, die für viele erst im Alter akut werden. Als Ersatzkassen wollen wir aufklären und Versicherte so motivieren, ihre Gesundheit zu schützen. Impfen kann Leben retten“, erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek.
Gezielte Impfansprache für Zögerliche
„Corona hat einmal mehr gezeigt, dass Impfungen zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen der Medizin gehören. Dies gilt auch für die etablierten Standardimpfungen“, so Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV. „ALIVE unterstützt die teilnehmenden Hausarztpraxen besonders darin, auch diejenigen Patientinnen und Patienten zu erreichen, die Impfungen zögerlich gegenüberstehen.“
ALIVE wird zunächst in den KV-Regionen Nordrhein, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe umgesetzt. Die Laufzeit in den Praxen endet zum 31. März 2024. Im Erfolgsfall kann der Ansatz bundesweit ausgerollt werden. Der Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) fördert das Projekt mit insgesamt 5,6 Millionen Euro.