KBV unterstützt MFA-Protest am Brandenburger Tor
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) unterstützt die Kundgebung der Medizinischen Fachangestellten (MFA) am 8. September 2023 vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) will dort unter dem Motto „Rote Karte für die Gesundheitspolitik“ gegen die Unterfinanzierung der flächendeckenden ambulanten Versorgung demonstrieren.
Berlin, 07. September 2023 - „Wir stehen hinter der Protestaktion der MFA“, erklären die KBV-Vorstände Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Sibylle Steiner. „Deutschland droht der Praxenkollaps! Das liegt unter anderem auch daran, dass es für die niedergelassene Ärzte- und Psychotherapeutenschaft zunehmend schwieriger ist, qualifiziertes nichtärztliches Personal in den Praxen zu halten oder dafür zu gewinnen. Ohne MFA lässt sich nun mal keine Praxis betreiben!“ Die Vorstände kritisieren die fehlende Wertschätzung der Politik für das außerordentliche Engagement der Praxisteams in der Patientenversorgung.
„Wir brauchen dringend eine Besserstellung der Praxen“, fordern Gassen, Hofmeister und Steiner. Zusätzlich zu der seit Jahren schleichenden Unterfinanzierung setze der ambulanten Versorgung die hohe Inflation und die Kostensteigerung vor allem beim Personal zu. „Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauchen die Praxen eine tragfähige Finanzierung. Nur so können sie qualifiziertes ärztliches, psychotherapeutisches und nichtärztliches Personal für die vertragsärztliche Versorgung weiter beschäftigen und neu anwerben“, machen die KBV-Vorstände deutlich und erinnern hierbei an den anlässlich der Krisensitzung am 18. August in Berlin verabschiedeten Forderungskatalog der Ärzte- und Psychotherapeutenschaft. Dort haben die Praxen sieben Forderungen inklusive Lösungsvorschlägen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Deutschland an die Bundesregierung adressiert.