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Förderung Allgemeinmedizin: „Staatlicher Dirigismus hat noch nie funktioniert“

Nach „zentralen Steuerungsinstrumenten“ durch die Länder ruft der GKV-Spitzenverband und will die etablierte Förderung der Allgemeinmedizin ändern. Dazu erklärt Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV):

Berlin, 01.12.2023 - „Der GKV-Spitzenverband schwelgt offenbar in längst vergessen geglaubter zentraler staatlicher Planungsfantasie. Er liebäugelt mit einer zentralen Planung der Weiterbildung Allgemeinmedizin durch die Bundesländer und hat Versichertengelder für ein Gutachten ausgegeben, das angeblich belegt, dass in Nachbarländern mit zentraler Planung die Situation der Allgemeinmedizin besser sei. Das Geld hätte sich der Verband sparen bzw. in die ambulante Versorgung investieren können, da ein einfacher Blick gezeigt hätte, dass viele der Vergleichsländer trotz staatlicher Lenkung und Bewirtschaftung der Weiterbildung massive Nachwuchsprobleme haben. Was passiert, wenn der Staat nach Kassenlage das Gesundheitssystem finanziert und organisiert, zeigt sich ja besonders drastisch in Großbritannien. Das etablierte Förderprogramm Allgemeinmedizin bei uns hat sich nicht nur bewährt, sondern den Abwärtstrend aufgefangen und – gemessen an der reinen Kopfzahl – gerade einmal zu einer halbwegs stabilisierten aktuellen Lage im hausärztlichen Bereich geführt. Und das soll nun abgewrackt werden. In den übrigen Fachgebieten zeichnen sich darüber hinaus ähnliche Herausforderungen ab. Unter diesen Umständen ist dieses Ansinnen eine nicht nachvollziehbare Reaktion. Abschließend bleibt festzustellen: Staatliche Planung und staatlicher Dirigismus haben noch nie funktioniert.“