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Wegen Rabattverträgen werden Arzneimittel in der Apotheke häufig ausgetauscht. Kann ich im Plan auch Wirkstoffverordnungen dokumentieren, um den Patienten nicht unnötig zu verunsichern?
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Ihre Software muss Ihnen ermöglichen, Fertigarzneimittel aus einer aktuellen Arzneimitteldatenbank in den Plan aufzunehmen. Sie muss aber auch die Möglichkeit bieten, ausschließlich einen Wirkstoff zu dokumentieren.
Diesen müssen Sie als Freitext eingeben können und dazu auch eine Angabe der Wirkstärke und der Darreichungsform vornehmen können. Ergänzend soll Ihre Software die Möglichkeit anbieten, bei einem vorhandenen Eintrag auf dem Medikationsplan den Inhalt der Spalte „Handelsname“ zu löschen.
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Wie können komplexe Dosierschemata auf dem bundeseinheitlichen Medikationsplan dargestellt werden?
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a) Darstellung von komplexeren Dosierungsanweisungen, beispielsweise für die Insulintherapie
Durch die Verwendung der Hinweisspalte in Verbindung mit gebundenen Zusatzzeilen und Zwischenüberschriften können auch komplexere Dosierungsanweisungen auf dem bundeseinheitlichen Medikationsplan dargestellt werden.
Beispiel*:
Wirkstoff |
Handelsname |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Hinweise |
Grund |
Insulin human |
Actrapid® Penfill® 100 I.E./ml 5 Patronen N1 |
300 I.E. |
Amp |
16 |
6 |
8 |
0 |
IE |
Vor den Mahlzeiten. An Messergebnis anpassen, siehe nächste Zeile. |
Diabetes mellitus |
Bei gemessenem BZ-Wert < 120: wie angegeben │ > 120-160: +2 I.E. │ > 160-200: +4 I.E. │ > 200: +6 I.E. |
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b) Darstellung von einschleichenden und ausschleichenden Dosierungen
Einschleichende und ausschleichende Dosierungen können durch eine Darstellung unter entsprechenden Zwischenüberschriften für den Patienten verständlich dargestellt werden.
Beispiel*:
Aufdosierung vom 2.2. bis 4.2. (Tag 1 bis Tag 3)
Wirkstoff |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Methylphenidat |
10 mg |
Kaps |
1 |
0 |
0 |
0 |
Stück |
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vom 5.2. bis 7.2. (Tag 4 bis Tag 6)
Wirkstoff |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Methylphenidat |
10 mg |
Kaps |
2 |
0 |
0 |
0 |
Stück |
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ab dem 8.2. (ab Tag 7)
Wirkstoff |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Methylphenidat |
30 mg |
Kaps |
1 |
0 |
0 |
0 |
Stück |
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c) Darstellung von abweichenden Einnahmezeiten (zum Beispiel: vor dem Frühstück, morgens, vormittags, mittags, nachmittags, abends, zur Nacht)
Die Festlegung auf die in Deutschland häufig verwendete Notation in vier Einnahmezeitpunkten (morgens/mittags/abends/zur Nacht) wurde in mehreren Workshops zum Medikationsplan abgestimmt. Dennoch gibt es Fälle, in denen abweichende Einnahmezeitpunkte notwendig sein können. Auch diese sind mit einer gebundenen Zusatzzeile über den Medikationsplan abbildbar, wie das folgende Beispiel* zeigt:
Wirkstoff |
Handelsname |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Hinweise |
Grund |
Levodopa
Benserazid |
Levodopa/Benserazid-CT 100 mg/25 mg |
x |
Tabl |
s. folgende Zeile |
x |
x |
Parkinson-Syndrom |
Einnahmezeiten: 08:30 = 1 Tabl. │ 11:30 = 2 Tabl. │ 13:45 = 1 Tabl. │ 19:00 = 1 Tabl. |
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Grundsätzlich sollten Informationen zur Dosierung immer zusammenhängend dargestellt werden und nicht aufgrund von Platzmangel auf verschiedene Felder (Dosierung und Hinweise) aufgeteilt werden. Dadurch besteht die Gefahr, dass Patienten wichtige Informationen zur Dosierung übersehen.
* Hinweis: Abbildung weicht geringfügig vom bundeseinheitlichen Medikationsplan ab.
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Meine Software bietet schon einen besonders ausgefeilten Spezialplan für Marcumar-Patienten (oder Insulin-Patienten). Kann ich diesen weiterhin nutzen?
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Der bundeseinheitliche Medikationsplan ist vor allem für den Überblick über die Gesamtmedikation gedacht. Er bietet viele Möglichkeiten, kann aber gegebenenfalls nicht alle Spezialszenarien bedienen. Daher ist es sinnvoll und selbstverständlich möglich, vorhandene Spezialpläne weiterhin zu nutzen. Im Medikationsplan kann dann ein Verweis auf den gesonderten Plan anstelle der Dosierungsanweisung hinterlegt werden.
Beispiel*:
Wirkstoff |
Handelsname |
Stärke |
Form |
Hinweise |
Phenprocoumon |
Marcumar 3 mg |
3 mg |
Tabl |
s. gesonderter Plan |
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* Hinweis: Abbildung weicht geringfügig vom bundeseinheitlichen Medikationsplan ab.
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Bei manchen Arzneimitteln ist der Abstand zu Mahlzeiten bei der Einnahme relevant. Wie kann das dargestellt werden?
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Für Hinweise zur Einnahme zum Beispiel Abstand zur Mahlzeit oder zu anderen Arzneimitteln kann die Spalte „Hinweise“ genutzt werden.
Beispiel:
Handelsname |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Hinweise |
Grund |
GeloMyrtol |
120 mg |
Kaps |
2 |
2 |
2 |
0 |
Stück |
eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten einnehmen! |
Bronchitis |
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* Hinweis: Abbildung weicht geringfügig vom bundeseinheitlichen Medikationsplan ab.
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Häufig werden geteilte Tabletten verordnet. Wie lässt sich das darstellen?
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Der Medikationsplan ermöglicht bei der Darstellung geteilter Tabletten verschiedene Schreibweisen (zum Beispiel 0,5 oder ½).
Beispiel*:
Wirkstoff |
Handelsname |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Metropolol |
Metoprololsuccinat - 1 A
Pharma® 95 mg 100 Ret... |
RetTabl |
0 |
0,5 |
0 |
0 |
Ramipril |
Ramipril-ratiopharm® 5 mg
100 Tbl. N3 |
Tabl |
0 |
1/2 |
0 |
0 |
* Hinweis: Abbildung weicht geringfügig vom bundeseinheitlichen Medikationsplan ab.
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Kann ich einen bestehenden Medikationseintrag ändern, wenn ich ein neues Arzneimittel ansetze? Wie dokumentiere ich das?
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Wenn Sie im Zuge einer Therapieänderung beispielsweise auch die Dosis weiterer, von anderen Ärzten verordneter Arzneimittel anpassen müssen, ändert sich grundsätzlich nichts am bisherigen Vorgehen. Soweit Sie es für notwendig halten, sollten Sie die Therapieänderung gegebenenfalls mit dem Kollegen abstimmen.
Die primäre Dokumentation über die Therapieänderung erfolgt in Ihrer ärztlichen Dokumentation im Praxisverwaltungssystem. Anschließend wird die Änderung – in diesem Beispiel eine Dosisänderung – von Ihnen auf den Medikationsplan für den Patienten übernommen. Ist die Dosisanpassung nur für einen begrenzten Zeitraum vorgesehen, sollten Sie dies in der Spalte „Hinweise“ vermerken.
Beispiel vorher*:
Wirkstoff |
Handelsname |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Hinweise |
Pravastatin |
|
20 mg |
Tabl |
1 |
1 |
1 |
0 |
Stück |
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Beispiel nachher*:
Wirkstoff |
Handelsname |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Hinweise |
Pravastatin |
|
20 mg |
Tabl |
1/2 |
0 |
0 |
0 |
Stück |
Dosisreduktion bei Antibiotikatherapie. Danach wieder 1 Stück! |
* Hinweis: Abbildung weicht geringfügig vom bundeseinheitlichen Medikationsplan ab.
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Der Medikationsplan enthält keine gesonderte Spalte für den verordnenden Arzt. Kann bzw. muss der verordnende Arzt im Rahmen der Aktualisierung dokumentiert werden, wenn es sich um „Fremdverordnungen“ handelt?
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Der bundeseinheitliche Medikationsplan hat das Ziel, den Patienten zu informieren. Dieser weiß in der Regel, welcher Arzt die Arzneimittel verordnet hat. Es besteht daher keine Verpflichtung, den verordnenden Arzt auf dem Plan zu vermerken. Sollte es dennoch gewünscht sein, diese Information aufzuführen, kann der verordnende Arzt auf verschiedene Weise gekennzeichnet werden.
Beispiel*: Kennzeichnung in der Spalte „Hinweise“
Wirkstoff |
Handelsname |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
Hinweise |
Diclofenac |
Diclo 50 1A Pharma
|
50 mg |
Tabl |
bei Bedarf 1 Tabl |
Stück |
Verordnung Dr. A. Müller (Orthopädie) |
Metamizol |
Novaminsulfon Lichtenstein |
500 mg/ml |
Lösung |
30 |
30 |
30 |
0 |
Tropfen |
Verordnung Dr. A. Müller Orthopädie) |
Beispiel*: Kennzeichnung als Zwischenüberschrift
Wirkstoff |
Handelsname |
Stärke |
Form |
morgens |
mittags |
abends |
zur Nacht |
Einheit |
|
Diclofenac |
Diclo 50 1A Pharma
|
50 mg |
Tabl |
bei Bedarf 1 Tabl |
Stück |
Verordnung Dr. A. Müller (Orthopädie) |
Metamizol |
Novaminsulfon Lichtenstein |
500 mg/ml |
Lösung |
30 |
30 |
30 |
0 |
Tropfen |
Verordnung Dr. A. Müller Orthopädie) |
* Hinweis: Abbildung weicht geringfügig vom bundeseinheitlichen Medikationsplan ab.