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Gründungszuschuss für Praxen: unterstützen, finanzieren, niederlassen

Daniel Pech-Neumeyer ist auf dem Weg zur Arbeit. Am 1. Juli 2016 hat der Hausarzt seine Praxis in Saarburg eröffnet. Damit geht ein lang gehegter Wunsch für den Familienvater in Erfüllung.

O-Ton Daniel Pech-Neumeyer, Facharzt für Allgemeinmedizin:
Reizvoll ist natürlich schon, der eigene Chef zu sein, sag ich mal. Aber wie kann ich jetzt wirklich meine Arbeit mit der Familie, mit der Freizeit kombinieren? Und das geht. Ich habe gute Öffnungszeiten, ich fahre die Kinder morgens in den Kindergarten, ich kann hier um acht Uhr pünktlich anfangen und eigentlich war das auch so ein bisschen egoistisch von mir. Ich wollte einfach Medizin machen und trotzdem Zeit für meine Familie haben.

Dem jungen Mediziner ist schon sehr früh klar: Allgemeinmedizin – das ist mein Ding. Seine Weiterbildung zum Allgemeinmediziner hat er dann in einer Praxis in Konz gemacht.

O-Ton Daniel Pech-Neumeyer, Facharzt für Allgemeinmedizin:
Ich war eigentlich recht gleich integriert und habe gemerkt: Das hier liegt mir, es macht mir Spaß; das ist praktisch, theoretisch. Und Sinn war, in dieser Praxis auch einzusteigen und dann haben wir uns aber, nachdem wir uns bei der Kassenärztlichen Vereinigung Rat eingeholt haben, wurde uns von der KV geraten, vielleicht doch auch in Saarburg etwas zu machen.

Die Berater der KV Rheinland-Pfalz bestätigen dem jungen Hausarzt, dass es in Saarburg erhebliches Potential an Patienten gibt. Hausärzte werden in diesem Raum dringend gesucht. Gleichzeitig macht man ihn auf die Förderung über den Strukturfond aufmerksam.

O-Ton Daniel Pech-Neumeyer, Facharzt für Allgemeinmedizin:
Eigentlich kann man ganz klar sagen, dass neben der Entscheidung, sich doch selbständig zu machen als Arzt, das finanzielle Risiko doch noch als großer Stein im Weg lag und dieser Stein wurde durch die Förderung aus dem Weg geräumt.
Auch die Tatsache, dass ich durch diese Förderung gewisse Dinge Patienten anbieten kann – wir haben hier ein Ultraschallgerät, ein Lungenfunktionstestgerät, ein EKG, die komplette Basisdiagnostik des Hausarztes wird hier abgedeckt. Und wenn man nochmal extra viel Geld aufnehmen muss, um so gewisse Luxusleistungen anbieten zu können, dann überlegt sich das der eine oder andere zweimal.

Daniel Pech-Neumeyer ist ein Teamplayer. Aber nicht nur deshalb ist seine Praxis Teil des Hausarztzentrums Konz.

O-Ton Daniel Pech-Neumeyer, Facharzt für Allgemeinmedizin:
Da stand für mich am Anfang oft die Frage: Machst Du es ganz alleine? Weil trotz der Beratung von der KV und der ganzen finanziellen Förderung, die man mittlerweile hat, ist man doch noch alleine und mit zwei kleinen Kindern denkt man sich auch: Wenn einem ein Stein auf den Kopf fällt zum Beispiel, wie geht es hier weiter? Und das war die Idee, diese überörtliche Gemeinschaftspraxis zu machen. Wir können Ressourcen ausschöpfen, wenn ich mal krank sein sollte, kann mich ein Kollege aus Konz vertreten und umgekehrt kann Praxispersonal ausgetauscht werden und zum Glück ist es so, dass wir relativ viel arbeiten und uns auch relativ viel Zeit mit den Patienten lassen, aber trotzdem noch – auch in der Allgemeinmedizin, da kann Jeder sagen, was er möchte – trotzdem immer noch genügend Zeit für unsere Familien haben.
Ich glaube, um glücklich zu sein, dazu zählt nicht viel. Viele wollen immer mehr, wollen sich erweitern; aber ich denke, wenn man eine saubere Medizin macht und man nimmt sich Zeit für die Menschen, die man betreut, dann ist man glücklich. Ich bin momentan glücklich und eigentlich würde ich mich genau in zehn Jahren noch an diesem Punkt sehen.

Die Entscheidung, eine eigene Praxis zu gründen, ist manchmal nicht so leicht. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Frage der Finanzierung. Denn eine Praxisneugründung oder eine Übernahme kosten Geld. Mit einem speziellen Fonds will die KV Rheinland-Pfalz junge Mediziner unterstützen.

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