Statement des KBV Vorstandsmitgliedes Dr. Thomas Kriedel zum DAK-Digitalisierungsreport 2019
„Der manchmal seitens der Politik geäußerte Vorwurf, Ärzte seien Blockierer beim Thema Digitalisierung, geht nachweislich an der Realität vorbei. Die nahezu‚ papierlose Praxis‘ ist keine Zukunftsvision, sondern vielerorts schon Realität. Es ist sogar so, dass die Ärzte oftmals gerne digitaler arbeiten würden, es aber nicht können – aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen und aus Datenschutzbedenken. Dies ergibt sich aus der KBV-Befragung‚ PraxisBarometer Digitalisierung‘ vom vergangenen Herbst. Aus unserer Sicht ist der innerärztliche Austausch medizinischer Daten der erste und wichtigste Schritt. Dieser Austausch muss manipulationssicher sowie reibungs- und verlustfrei funktionieren. Dafür müssen die sogenannten medizinischen Informationsobjekte, also etwa Befunde, standardisiert und alle genutzten Systeme interoperabel sein. Die KBV steht bereit, hierfür die Verantwortung zu übernehmen. Das Ganze klingt beinahe banal, wäre abertatsächlich ein Quantensprung in der Versorgung. Und zwar einer, von dem alle Beteiligten, auch die Patienten, einen wirklichen, unmittelbaren Nutzen hätten. Das ist es, was wir unter einer sinnvollen Digitalisierung verstehen –und nicht, ob der Patient eine schicke App mehr oder weniger auf seinem Smartphone hat.“