Stellungnahme der KBV zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken
Mit dem vorliegenden Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken soll die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch ortsnahe Apotheken gestärkt werden.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) begrüßt dieses Vorhaben zwar grundsätzlich, aus ihrer Sicht sind die in diesem Zusammenhang vorgesehenen Maßnahmen wie die Einführung zusätzlich honorierter pharmazeutischer Dienstleistungen wie Medikationsanalyse und Medikationsmanagement sowie die Erfassung definierter Gesundheitsparameter hierfür allerdings nicht geeignet. Mit dem vorliegenden Referentenentwurf wird gleichzeitig die Finanzierung einer Doppelstruktur etabliert, deren Nutzen für die Qualität der Arzneimitteltherapie der Versicherten nicht gegeben ist.
Darüber hinaus lehnt die KBV auch die vorgesehene Finanzierungregelung über einen Festzuschlag von 20 Cent je abgegebener Packung eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels ab, da damit eine nicht vertretbare Verschärfung des Wirtschaftlichkeitsrisikos für den Vertragsarzt verbunden wäre.
Die KBV lehnt außerdem die vorgesehene Einführung von Modellvorhaben zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen durch Apotheker ab. In diesem Zusammenhang legt die KBV einen alternativen Gesetzgebungsvorschlag zur Verbesserung der Impfquoten und zur Vermeidung von Lieferengpässen vor.