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Gesundheitskompetenz: Was ist bei Fieber zu tun?

Fieber – das kennen wirklich die meisten von uns. Doch ab wann hat man Fieber und wie misst man es richtig?
Ist Fieber eigentlich gefährlich? Diese Form wohl eher nicht!
Fieber kommt jedenfalls sehr häufig bei Kindern bis 5 Jahren vor.

Moritz ist zweieinhalb Jahre alt. Heute fühlt er sich nicht gut. Er hat rote Wangen und blasse, kühle Haut. Seine Augen sind glasig, er ist ruhiger als sonst und wirkt etwas schlaff. Ansonsten verhält er sich unauffällig.


Sein Vater vermutet, dass er Fieber hat. Aber was ist das eigentlich genau?
Fieber selbst ist keine Krankheit, sondern ein Symptom – also ein Anzeichen für eine Krankheit. Die häufigste Ursache ist eine Infektion durch Krankheitserreger, wie Viren und Bakterien. Auftreten kann es aber auch nach einer Impfung als normale Impfreaktion.

Normalerweise liegt unsere Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Für unsere lebenswichtigen Organe ist das optimal. Geregelt wird die Temperatur durch einen Teil unseres Gehirns – den Hypothalamus. Quasi ein Thermostat für unseren Körper.
Bei einer Infektion stellt der Hypothalamus die Temperatur höher als normal ein, um so Krankheitserreger besser zu bekämpfen. Manche Kinder frösteln dann und fangen an zu zittern. Starkes Zittern nennt man Schüttelfrost. (Moritz zittert) Das Zittern kommt von den Muskeln, die durch schnelle Bewegungen Wärme produzieren. Eine Decke oder ein warmes Bad können dabei helfen. Der Körper versucht, diese Wärme zu halten. Deshalb fühlen sich Hände und Füße kalt an. In dieser Phase bitte nicht kühlen.


Moritz´ Vater will es jetzt genau wissen. Es gibt unterschiedliche Methoden, um Fieber zu messen.
Am verlässlichsten ist eine Messung mit dem Digitalthermometer im Po. Die Spitze wird 1 bis 2 cm eingeführt. Eine Creme kann hilfreich sein.
Das Messen im Mund ist ähnlich zuverlässig – vor allem bei älteren Kindern. Vorher sollte das Kind nichts Warmes oder Kaltes essen und trinken. Auch muss der Mund geschlossen bleiben.
Beim Messen im Ohr oder an der Stirn kann die Temperatur leicht ein halbes Grad tiefer liegen. Gerade beim Ohrthermometer ist die richtige Handhabung wichtig – wie das geht, zeigt die Bedienungsanleitung.

Bei Moritz ist das Ergebnis 38,7 Grad Celsius. Ab einer Körpertemperatur von 38,5 Grad spricht man von Fieber.


Trotzdem trinkt Moritz seinen Tee und reagiert auf Ansprache weiterhin normal. Seinem Vater fällt ein, dass er noch Fiebersaft vom letzten Mal übrig hat. Damals hat ihm der Kinderarzt erklärt, wie wichtig die richtige Dosierung ist. Ganz besonders gewarnt hat er vor ASS. Das dürfe man Kindern in keinem Fall geben.
Der Fiebersaft hilft: Die Temperatur steigt nicht weiter an; es beginnt die typische zweite Phase des Fiebers: Der Körper versucht, die überschüssige Wärme loszuwerden. Moritz schwitzt.


Ärztlicher Rat ist auf jeden Fall nötig, wenn Kinder länger als drei Tage Fieber haben. Bei Kindern unter 2 Jahren schon bei mehr als einem Tag. Mit Babys unter 12 Monaten sollte man bei Fieber direkt zum Arzt gehen. Für Säuglinge unter 6 Monaten gilt das schon bei Temperaturen ab 39 Grad - für unter 3 Monate alte Säuglinge bereits ab 38 Grad.

In bestimmten Fällen sollte man unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen:
- wenn das Kind Hautausschlag bekommt oder sich die Hautfarbe ändert,
- wenn es häufig erbricht,
- wenn es einen steifen Nacken hat oder
- unruhig, verwirrt oder teilnahmslos wirkt oder
- wenn ein Säugling schwach und ununterbrochen schreit oder nicht mehr trinkt.

Bei wenigen Kindern kann es zu einem Fieberkrampf kommen. Der Grund kann ein sehr schneller Fieberanstieg sein. Für die Eltern ist das ein dramatisches Erlebnis. Dennoch sollten sie Ruhe bewahren und sofort den Notarzt unter der 112 rufen. Bis der kommt, sollte das Kind so gelagert werden, dass die Atemwege frei bleiben – zum Beispiel in der stabilen Seitenlage. Fieberkrämpfe haben in der Regel keine gesundheitlichen Folgen.

Bei den meisten Kindern verläuft Fieber aber harmlos. Moritz etwa reagiert auf Ansprache normal und trinkt ausreichend. Sein Vater achtet darauf, ob er Zeichen von Flüssigkeitsmangel zeigt.
Nach ausgiebigem Schlaf und dem Fiebersaft geht es Moritz besser. Das Fieber ist auf 38 Grad gesunken – also nur noch erhöhte Temperatur.
Auch am nächsten Tag fühlt sich Moritz weiterhin gut. Seine Temperatur hat sich normalisiert auf 37 Grad.

Moritz´ Vater wird seine Temperatur natürlich weiter beobachten. Sollte er im Laufe des Tages wieder Fieber bekommen, ist das normal. Dann würde er alles so machen wie am Vortag: Und wenn er unsicher ist, kann er sich jederzeit an die 116117 wenden.

Fieber - ob bei Kindern oder Erwachsenen - ist einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch. Aber ist der wirklich nötig? Das Video erklärt, wie Fieber eigentlich entsteht, wie es in der Regel verläuft und ab wann ärztlicher Rat angeraten ist.