Vertragsärzte drängen auf europäische Strategie gegen Lieferprobleme bei Arzneimitteln
Diskussionsrunde am 23. Januar 2020 in Brüssel
KBV und Bundesärztekammer initiierten in Brüssel eine Diskussionsrunde zu Liefer- und Versorgungsengpässen von Arzneimitteln. Solche Ausfälle sind Deutschland und viele andere EU-Staaten immer wieder zu verzeichnen, mit gravierenden Folgen für Patienten, Ärzte und Apotheker.
Bei der Debatte kamen am 23. Januar 2020 hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission, des EU-Parlaments, der Ärzteschaft, der Pharmaindustrie, der Krankenversicherungen und der Ärzteschaft zusammen. Einig war man sich, dass nur eine gemeinsame europäische Strategie nachhaltig gegen Arzneimittel-Engpässe wirken wird.
Die KBV betonte, dass die Wirkstoffproduktion auf möglichst viele Hersteller verteilt werden sollte. Damit ließen sich Unterbrechungen in der Lieferkette am ehesten vermeiden. Auch fordern die Vertragsärzte eine Meldeverpflichtung für Hersteller, wenn sich Engpässen abzeichnen. Eine Task Force auf EU-Ebene könnte Vorschläge erarbeiten, wie eine solche Verpflichtung aussehen soll und wie mit den Informationen am wirkvollsten umgegangen wird.