An der Bewältigung der Corona-Pandemie sind viele beteiligt: Ärztinnen und Ärzte, Gesundheitsämter, das RKI und andere. Doch wer ist jetzt nochmal für was zuständig? Wen frage ich, wenn ich Kontakt zu jemandem mit COVID-19 hatte oder mich impfen lassen möchte?
Auf gut Glück irgendjemanden zu kontaktieren, ist wenig sinnvoll, denn die Zuständigkeiten sind klar geregelt. In allen Fällen gilt: vorher anrufen, nicht einfach hingehen. Ganz egal, ob mit oder ohne Symptome. Und nur bei lebensbedrohlichen Beschwerden die Notaufnahme aufsuchen.
Wer krank ist, sollte einen Haus- oder Facharzt besuchen. Wer gesetzlich versichert ist, geht dafür zu sogenannten Vertragsärztinnen und Vertragsärzten. Die dürfen mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Falls ein Corona-Test erforderlich ist, teilt der Arzt oder die Ärztin mit, wo das möglich ist. Viele führen selbst COVID-19-Tests durch. Sobald genügend Impfdosen verfügbar sind, werden sie auch in den Praxen impfen. Vertragsärzte bescheinigen im Krankheitsfall die Arbeitsunfähigkeit. Eine Quarantäne können sie nicht anordnen. Die Vertragsärzte organisieren sich regional in Kassenärztlichen Vereinigungen. Die wiederum organisieren und garantieren die ambulante medizinische Versorgung, rund um die Uhr und wohnortnah. Dazu zählt auch der ärztliche Bereitschaftsdienst. Er ist im Krankheitsfall bundesweit erreichbar unter der 116117. Außerhalb der Sprechstunden ist die 116117 die zentrale Anlaufstelle in Fällen, die dringend, aber nicht lebensbedrohlich sind. In manchen Regionen gibt es dort auch Test- und Impftermine. Wo, das steht immer aktuell online.
Der Grund für die regionalen Unterschiede: Im Falle einer Pandemie sind die Bundesländer zuständig, per Gesetz. Sie organisieren daher auch die Test- und Impfzentren. Manche Länder machen das zusammen mit der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung. Oft arbeiten freiwillige Vertragsärztinnen und -ärzte in diesen Zentren mit und auch ihre medizinischen Fachangestellten.
Andere Aufgaben übertragen die Bundesländer an die Gesundheitsämter. Die testen beispielsweise Verdachtsfälle, ermitteln Kontaktpersonen oder ordnen die Quarantäne an. Außerdem sammeln und übermitteln sie die Zahlen der Testergebnisse an das Robert-Koch-Institut, kurz RKI. Das RKI bewertet im Auftrag der Bundesregierung die aktuelle Pandemie-Lage. Es veröffentlicht täglich die wichtigsten Fallzahlen. Das RKI berät die Bundesregierung, zum Beispiel zur Test-Strategie. Zudem koordiniert das RKI die Ständige Kommission. Darin sitzen unabhängige Expertinnen und Experten, die beispielsweise empfehlen, wer in welcher Reihenfolge eine Impfung bekommen soll.
Viele Aufgaben, viele Beteiligte. Wer im Pandemie-Dschungel doch mal einen Kompass benötigt, findet online stets aktuelle Informationen, unter anderem auf der Website oder auch in der App des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes.