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eRezept: Unverständnis über Klagen der Apothekerverbände

Die Apotheker klagen über einen zu hohen Aufwand beim eRezept. Worum geht es?

Die Apothekerschaft klagt im Moment darüber, dass der Aufwand des eRezeptes in den Apotheken zu hoch sei. Ein Hauptpunkt ist der, dass wenn Patientinnen und Patienten in die Apotheke kommen, dass dann das eRezept noch nicht über den Fachdienst abrufbar sei. Das ist natürlich ein Problem. Wir haben die Ärzte auch auf die Möglichkeiten der Komfortsignatur hingewiesen, haben das auch im vergangenen halben Jahr immer wieder getan. Was wir jedoch aus den Praxen auch hören, ist, dass obwohl die Rezepte sofort signiert und dann auch versendet werden, dass trotzdem die Rezepte dann, wenn die Patientinnen und Patienten in die Apotheke kommen, die Rezepte nicht vom Fachdienst abrufbar sind. Und diesbezüglich sind wir natürlich auch mit der gematik im Gespräch, um diese letztendlich zeitliche Verzögerung, um auch dieses Problem beheben zu können. Was wir wiederum hören und wir setzen uns ja für voll digitale Lösungen ein, ist, dass Patientinnen und Patienten aus den Apotheken, die sozusagen mit ihrer eGK kommen, wieder zurück in die Arztpraxis geschickt werden mit dem Hinweis, dass sie doch bitte einen Ausdruck des QR-Tokens mitbringen sollen. Und das ist aus unserer Sicht nicht der richtige Weg. Wir gehen davon aus, dass auch die Apothekerschaft volldigitale Lösungen unterstützt und in der Lage sind, eRezepte über die eGK einzulösen.

Weiterhin geht es um die Gefahr von Retaxierungen?

Also diesen Punkt haben wir mit Verwunderung und auch Unverständnis zur Kenntnis genommen. Da geht es ja um dieses Feld Berufsbezeichnung auf dem eRezept. Das ist ein Freitextfeld, das wurde definiert in der technischen Anlage zum Bundesmantelvertrag und das ist vereinbart zwischen KBV und GKV-Spitzenverband. Aber es ist, wie gesagt, ein Freitextfeld. Was man aber ganz klar sagen muss oder was Tatsache ist, ist, dass natürlich durch die Signierung, durch die qualifizierte elektronische Signatur ja eindeutig ist, dass ein Arzt oder eine Ärztin das eRezept ausgestellt haben. Insofern können wir nicht nachvollziehen, wieso jetzt dieses Freitextfeld Berufsbezeichnung als überprüfbares Feld letztendlich gewertet werden soll und das sind letztendlich aus unserer Sicht bürokratische Hürden, die dann die reibungslose Umsetzung des eRezeptes behindern.

Die Apothekerverbände klagen über einen zu hohen Aufwand beim Einlösen der eRezepte. Ein Hauptpunkt dabei ist, dass eRezepte mitunter erst nach Stunden über den Fachdienst abgerufen werden können. Bei Patientinnen und Patienten sorgt das für viel Unverständnis, wenn sie ihre Medikamente nicht sofort erhalten können. Dr. Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der KBV, fordert die Gematik vor diesem Hintergrund auf, für reibungslose Abläufe zu sorgen.