27. Anbietermeeting der KBV
14. September 2021
Auch im zweiten Pandemiejahr bot die KBV das Anbietermeeting als rein digitale Veranstaltung an. Mit Näherrücken diverser Fristen ging es thematisch insbesondere um eAU, eRezept, Kodierunterstützung und den MIOs.
Eingeladen waren wieder Vertreterinnen und Vertreter der Anbieter KBV-zertifizierter Softwareprodukte für den Praxis- und Laborcomputerbereich, die Provider und Applikationsanbieter sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigungen. Diese zeigten ein noch größeres Interesse als im vorherigen Jahr: Zeitweise waren der Videokonferenz mehr als 300 Teilnehmer zugeschaltet.
Kriedel: „Die Ärzte hatten im Pandemiejahr alle Hände voll zu tun“
Dr. Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der KBV, eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsstatement zur Digitalisierung. So sei die Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft durch die Corona-Pandemie weiterhin viel beschäftigt – insbesondere im Rahmen der Impfkampagne bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Regelversorgung.
Simultan kämen beispielsweise mit eAU und eRezept die Einführung mehrerer Digitalisierungsprojekte auf sie zu. Ausfälle der Telematikinfrastruktur sorgten zusätzlich für Frust. Entsprechend forderte Kriedel: „Wir müssen dafür sorgen, dass Systeme bei der Einführung ausgetestet sind!“
eAU: Immer mehr Zertifizierungen
Anknüpfend an Kriedels Begrüßung wurde von KBV-Seite zum Stand der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und des eRezeptes informiert. Der Start der eAU war ursprünglich auf den 1. Januar 2021 terminiert, wurde aber bekanntlich auf Oktober verschoben.
Bis Jahresende gilt zudem eine Übergangsregelung, durch die Ärztinnen und Ärzte ohne entsprechende technische Ausstattung das alte Verfahren über Muster 1 nutzen können. Zurzeit würden zudem immer mehr Anbieter bei der KBV zertifiziert.
Den Herstellern empfiehlt die KBV derweil, am Feldtest der gematik teilzunehmen, bei dem sie das konkrete Zusammenspiel der eAU-Komponenten erproben könnten.
Die MIOs haben ein Zuhause
In einem späteren Beitrag wurde schließlich der aktuelle Sachstand zum Thema Entwicklung der Medizinischen Informationsobjekte (MIOs) dargestellt. Die mio42 GmbH kümmert sich um die Entwicklung der Medizinischen Informationsobjekte, begleitet deren Kommentierung und ist für den Support der entsprechenden Plattform, mio.kbv.de, zuständig.
Für Hersteller stellt die mio42 darüber hinaus zahlreiche Hilfen zur Verfügung: von FAQs und Support-Formularen über Help-Sessions im Zweiwochenrhythmus bis hin zu Validierungspaketen. Eine Austauschplattform für MIO-Beispiele ist ebenfalls geplant. Greve appellierte an die Hersteller, die zahlreichen Implementierungshilfen ausgiebig zu nutzen.
Gleichzeitig sind weitere MIOs in Planung, zum Beispiel zur Patientenkurzakte, zum Krankenhaus-Entlassbrief, zu Digitalen Gesundheitsanwendungen und zum Überleitungsbogen, dem ersten Pflege-MIO.
Digitalisierte Impfkampagne
Im Rahmen der Impfkampagne gegen das Corona-Virus hatte die kv.digital erstaunliche Zahlen zu berichten: Über den Impfterminservice der KBV, der in sechs Bundesländern in Benutzung ist beziehungsweise war, wurden fast 13 Millionen Impftermine gebucht. Insgesamt wurde 1,4 Milliarden Mal auf die Website zugegriffen.
Weitere Themen der Veranstaltung waren beispielsweise der KIM-Dienst kv.dox, die KBV-Basisprofile über FHIR und aktuelle Entwicklungen bei der gematik – ein umfangreiches Informationsangebot also, das die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit regelmäßigen Fragen an die Referentinnen und Referenten würdigten.
Wir würden uns freuen, Sie auch auf dem nächsten Anbietermeeting wieder begrüßen zu dürfen – ob digital oder vor Ort.