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MFA fordern mehr Anerkennung

MFA fordern mehr Anerkennung

Frau König, Verband der Medizinischen Fachangestellten e.V.


Wir sind heute hier, weil die Medizinischen Fachangestellten in der Pandemie überhaupt nicht wahrgenommen werden, weder in der Öffentlichkeit noch von der Politik. Sie leisten Großartiges. Sie sind der Garant im Schutzwall vor den Kliniken. Sie sind der Motor beim Impfturbo, weil fünf Millionen Impfungen pro Woche in den Arztpraxen hat dazu geführt, dass die Bundesregierung ihr erstes Impfziel bis zum Jahresende erreicht hat. Aber sie werden für diese großartigen Leistungen neben der normalen ambulanten Versorgung überhaupt nicht gesehen.

Vor der Pandemie ist die Stressbelastung in den Arztpraxen schon sehr hoch. Es klingelt das Telefon, an der Anmeldung kommen Notfälle rein. Sie müssen sofort handeln. Sie müssen gegebenenfalls ihre Arbeit unterbrechen, weil ein Notfall da ist und jemand vorgezogen werden muss. Und das führt einfach dazu, dass die Belastung schon im normalen Alltag sehr hoch ist, weil sie ja auch die Verantwortung für die Gesundheit von Menschen haben. Also es ist ja kein reiner Verwaltungsjob, sondern das, was sie tun, sichert die Patientensicherheit. Das heißt, sie müssen auch immer gucken, dass kein Fehler gemacht wird.

Die Bundesregierung bringt jetzt den dritten Corona-Sonderbonus für Pflegekräfte auf den Weg und vergisst zum dritten Mal die medizinischen Fachangestellten. Medizinische Fachangestellte sind in der Pandemie besonders belastet, weil sie der Garant im Schutzwall sind, weil bei ihnen die Patienten auch mit Symptomen stehen. Die sind nicht getestet, sondern man muss immer davon ausgehen, es kann ein potenzielles Risiko ausgehen. Von daher fordern wir, dass die Medizinischen Fachangestellten beim Thema Corona-Sonderbonus nicht vergessen werden. Es ist aber nicht allein. Wir müssen im Gesundheitswesen, gerade im ambulanten Bereich, die Rahmenbedingungen für die Medizinischen Fachangestellten müssen besser werden. Die Bundesregierung der letzten Legislatur hat für die Pflegekräfte schon vieles auf den Weg gebracht und gerade in der Altenpflege die Rahmenbedingungen verbessert. Das führt aber dazu, dass immer mehr medizinische Fachangestellte inzwischen abwandern in die ambulante Pflege, ins öffentliche Gesundheitswesen und in die Krankenhäuser und die Personal-Engpässe in den niedergelassenen Praxen immer größer werden. Und das macht uns große Sorge, weil zusätzlich jetzt zu der hohen Belastung in der Pandemie immer mehr medizinische Fachangestellte ausbrennen und weil sie einfach so müde und so kaputt sind, den Beruf verlassen. Die Situation ist im Moment wirklich schon dramatisch.

Als Patient können Sie natürlich die Arbeit der Medizinischen Fachangestellten unterstützen, indem Sie einfach auch in die Praxis Geduld mitbringen, Geduld und Verständnis.
Man muss sich vorstellen, dass die Medizinische Fachangestellte den Hörer auflegt und dann klingelt es schon wieder. Sie macht nichts anderes.
Und wenn die Gesundheitsämter die Nachverfolgung einstellen, wie es jetzt in vielen Regionen passiert, dann rufen die Patienten mit Symptomen oder mit Verdacht, die rufen in den Arztpraxen an und auch diese Fragen klären seit zwei Jahren ununterbrochen die Medizinischen Fachangestellten

Die Medizinischen Fachangestellten (MFA)stemmen inzwischen seit zwei Jahren die starken Mehrbelastungen durch die Corona-Pandemie. Tests, Impfungen, Fragen - alles zusätzlich zum ohnehin stressigen Praxisalltag. Hannelore König, Präsidentin des Verbands der Medizinischen Fachangestellten, zeigt anlässlich eines Protestages in Berlin Unverständnis darüber, dass die Politik die Anliegen der MFA weiterhin ignoriert.