Ein ganz normaler Tag in Deutschland - und in den Arzt- und Psychotherapeutenpraxen
Der erste April 2021. Gründonnerstag.
Draußen rekordverdächtiger Sonnenschein– drinnen, in Deutschlands Praxen der lang erhoffte Startschuss für einen ganz anderen Rekord: Endlich dürfen auch sie gegen COVID-19 impfen.
Leider kein Aprilscherz: Seit Weihnachten gibt´s den Stoff, erst jetzt zu Ostern können sie den Impfturbo zünden.
In Spitzenzeiten werden sie bis zu 4,91 Millionen Spritzen setzen – pro Woche.
Getestet wird natürlich auch. Die vertragsärztlichen Labore werten allein heute 44.949 PCR-Tests von Praxen aus.
Obendrein die ganz normale Höchstleistung an einem ganz normalen Praxistag: angefangen mit 61.991 Impfungen gegen alles andere.
Beachtlich!
So eine Form hätte die DFB-Elf gestern mal auf dem Platz gebraucht.
Mehr Bewegung war da schon in den Praxen. Doch wie viele Patientinnen und Patienten haben sie versorgt?
Zum Glück ist heute auch der internationale Tag des Taschenrechners – zusammengerechnet sind es 3.369.647 Menschen. 12.135 von ihnen per Videosprechstunde. Zusätzlich: 39.367 telefonisch. 37.677 als Notfall.
Und während das Internet über den Zu-Fuß-zur-Arbeit-Tag witzelt, besuchen die Ärztinnen und Ärzte ernsthaft 82.108 Menschen zu Hause oder im Pflegeheim.
In ihren Praxen suchen sie die Haut von 16.947 Menschen auf Krebsanzeichen ab.
Sie führen 14.891 Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern durch und betreuen 47.286 Schwangere. Wie viele von ihnen ihre Babys Hugo oder Irene nennen werden? Wer weiß. Heute wäre ihr Namenstag. Von den Ärzten und Psychotherapeuten jedenfalls dürfen 79 Hugos und 371 Irenes ihren Namen feiern. Herzlichen Glückwunsch!
Nicht nur die Zahlen lassen tief blicken: 138.146 Patientinnen und Patienten erhalten eine Ultraschall-Untersuchung; 133.506 Röntgen, CT oder MRT. Alles Routine!
Derweil geht die Polizei in Mittelfranken ganz neue Wege. Mit Lamas möchte sie zur Deeskalation bei Demos beitragen. Super, wenn es dadurch weniger Verletzte gibt!
Die Fachärztinnen und Fachärzte für Augen, Haut, Orthopädie, Frauenheilkunde, Urologie und Chirurgie operieren an diesem Tag 10.942 Menschen – ambulant, damit sie nicht ins Krankenhaus müssen.
Das gilt auch für die onkologische Versorgung: Allein an diesem Tag erhalten 44.733 Krebspatientinnen und -patienten Untersuchungen, Rat, Medikamente und Zuwendung von den Praxis-Teams.
4.577 Menschen mit chronisch kranken Nieren erhalten heute ihre Dialyse in einer Praxis.
Und 54.530 Menschen haben heute einen Termin innerhalb ihrer Psychotherapie, einzeln oder in einer Gruppe.
All das ist wirklich am 1. April 2021 in Deutschland passiert.
Na gut, das mit den Lamas war ein Aprilscherz der Polizei.
Am 1. April 2021 war ein ganz normaler Werktag in Deutschland. Dennoch passierte eine ganze Menge, nicht zuletzt in den Praxen der Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.