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aktualisiert am 03.02.2025

Kampagnen

Drei Ärzte blicken in die Kamera. Deutschland muss #Praxenland bleiben.

„Deutschland muss #Praxenland bleiben“: Die Kampagne der KBV und der Kassenärztlichen Vereinigungen geht in eine neue Phase

Deutschland ist Praxenland. Dafür stehen bundesweit rund 100.000 Praxen. Tagtäglich kümmern sich die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten dort gemeinsam mit ihren Teams um erkrankte Menschen. Sie begleiten sie dabei, wieder gesund zu werden – und das vertrauensvoll und oft über eine lange Zeit. Doch die Rahmenbedingungen sind über die Jahre hinweg immer schlechter geworden. Kurzum: Praxenland gerät unter Druck. Ausufernde Bürokratie sowie eine zunehmende Gängelung durch Politik und Krankenkassen nehmen Zeit in Anspruch, die für die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten fehlt. Zudem werden von den Krankenkassen längst nicht alle Untersuchungen und Behandlungen bezahlt, die die Niedergelassenen durchführen. Immer mehr Praxen haben vor diesem Hintergrund Probleme, Nachfolger zu finden. Schon heute sind zum Beispiel rund 5.000 Hausarztsitze bundesweit nicht besetzt. Gleichzeitig steht in den Praxen ein Generationenwechsel bevor. Rund 30 Prozent der Niedergelassenen sind 60 Jahre und älter, in der hausärztlichen Versorgung sind es sogar fast 40 Prozent. Diese Babyboomer gehen in absehbarer Zeit in Rente.

TV-Spot: Deutschland muss #Praxenland bleiben

Willkommen im Praxenland. Ein Land, in dem Ärztinnen und Ärzte nicht nur die Krankenakte ihrer Patienten kennen, sondern auch ihre Geschichte.
Wo die Gesundheitsversorgung an immer mehr Orten gefährdet ist. Dabei brauchen wir Patienten unsere Praxen.
Wir alle wollen doch ein gutes Leben und dafür brauchen wir eine gute Gesundheitsversorgung.
Wir Patienten stehen hinter unseren Praxen.

Botschaften und Ziele der Kampagne

Seit April 2024 informieren die KBV und die Kassenärztlichen Vereinigungen unter dem Motto „Wir sind für Sie nah“ über die kritische Lage in der ambulanten Versorgung. Unter diesem Dach startet mit #Praxenland nun die neue Phase der Kampagne. Sie stellt den Wert der wohnortnahen Versorgung durch Hausarzt-, Facharzt- und Psychotherapiepraxen heraus und zeigt so im Umfeld der Bundestagswahl, was mit dem drohenden Verlust von Praxenland auf dem Spiel steht: Die Nähe der Menschen zu „ihrem“ Hausarzt oder „ihrer“ Fachärztin, der oder die für sie da ist, wenn sie krank sind. Damit droht ein wichtiger Bestandteil des sozialen Zusammenhalts zu verschwinden.

Headlines wie „Im Wartezimmer sitzen Wähler“ oder „Meine Patienten stehen hinter mir“ appellieren an die Politik, jetzt zu handeln und sich zu einer modernen ambulanten Gesundheitsversorgung zu bekennen, wie sie prägend für Deutschland ist. Die Kampagne startet Anfang Februar 2025 mit einem TV-Spot in reichweitenstarken Kanälen privater Fernsehsender, mit digitalen Video-Ads und Bannern, Audiospots sowie Anzeigen zum Beispiel in politischen Newslettern sowie Leitmedien.

Digitales Herzstück ist die neue Kampagnen-Website www.praxenland.de, die neben authentischen Patienten- und Ärztestimmen auch die Forderungen der Ärzteschaft bündelt. Mit einem einfachen Klick können Besucherinnen und Besucher dort die Kampagne unterstützen und sich der Forderung anschließen: Deutschland muss Praxenland bleiben.

Hier gelangen Sie zur Kampagnen-Website praxenland.de.

Statement von Dr. Andreas Gassen zur Kampagne

Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV:
Im Februar werden wir den Fokus unserer Kampagne noch mal etwas schärfen. Es geht natürlich auf die Bundestagswahl zu und wir wollen allen Menschen in diesem Land noch mal deutlich machen, natürlich auch den politisch Verantwortlichen, was Gesundheitsversorgung in Deutschland ausmacht und was es vor allem für die Menschen im Land ausmacht und das sind die vielen haus-, fachärztlichen und psychotherapeutischen Praxen, die eine wohnortnahe Versorgung darstellen. Das ist den Menschen wichtig und deshalb muss Deutschland Praxenland bleiben. Die letzte Bundesregierung hat historisch wenig für die Niedergelassen getan. Das muss sich ändern in der nächsten Legislatur, damit die Versorgung in der Form erhalten bleiben kann, wie sie die Menschen in diesem Land schätzen.

Das berichten die Kampagnen-Ärztinnen und -Ärzte Male Müller, Christoph Rödiger und Dr. Britta Schmidt von ihrer täglichen Arbeit im Praxenland:

Male Müller, Internistin aus Rendsburg

„Als Hausärztin bin ich oft Ansprechpartnerin für alle Sorgen und Lagen des Lebens. Diese Nähe zu den Patientinnen und Patienten ist eine grundlegende Voraussetzung für ein Vertrauensverhältnis und eine gute Behandlung. Von der Politik wünsche ich mir, dass sie die Besonderheiten des deutschen Gesundheitssystems anerkennt und wertschätzt. Denn im schlimmsten Fall wird die Niederlassung sonst so unattraktiv, dass Kolleginnen und Kollegen früher in den Ruhestand gehen und andere entscheiden, sich gar nicht erst selbstständig zu machen. So dass es das Praxenland bald nicht mehr gibt.“

Christoph Rödiger, Internist aus Erfurt

„Deutschland ist als Praxisstandort so besonders, weil wir auf breiter Fläche extrem individuelle Medizin anbieten und auch in entlegenen Gebieten für unsere Patientinnen und Patienten da sind. Doch gerade im ländlichen Bereich droht eine fürchterliche Unterversorgung. Um das zu verhindern und das Praxenland zu retten, wünsche ich mir von der Politik, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird: dass wir weniger Bürokratie bewältigen müssen und mehr Zeit für unsere Patientinnen und Patienten bleibt, dass wir Zugang zu gutem Personal bekommen und planbare Vergütungsstrukturen, um die ambulanten Praxen gut führen zu können.“

Dr. Britta Schmidt, Hausärztin aus Berlin

„Als Hausärztin kennt man seine Patientinnen und Patienten, deren Hintergrund, deren Familiensituation. Das ist oft eine Langfristbegleitung – und das gibt es auch nirgends sonst: dass Menschen in ihrer Praxis vor Ort einen festen Ansprechpartner haben, der sie entweder selbst betreut oder an wohnortnahe Facharztpraxen weitervermittelt, sodass sie eben nicht gleich in die Klinik oder Ambulanz müssen. Von der Politik wünsche ich mir, dass man diese Arbeit wertschätzt und dafür entsprechende Rahmenbedingungen schafft. Ich weiß: Die Patientinnen und Patienten stehen total hinter uns.“