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Stand 22.05.2024

DMP Adipositas

Für Erwachsene mit Adipositas ist ein neues Disease-Management-Programm (DMP) auf den Weg gebracht worden. Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) tritt am 1. Juli 2024 in Kraft. Dann können die Kassenärztlichen Vereinigungen mit den Krankenkassen vor Ort in Vertragsverhandlung treten. Dort werden weitere Details geregelt, unter anderem die Vergütung. Wenn das erfolgt ist, steht das neue DMP den Patientinnen und Patienten zur Verfügung.

Ziel des neuen DMP ist es, die Versorgung von Menschen mit Adipositas zu verbessern und damit den Verlauf dieser chronischen Erkrankung durch eine strukturierte leitliniengerechte Behandlung positiv zu beeinflussen.

Die Programminhalte sowie die Einschlusskriterien hat der G-BA festgelegt. Die Empfehlungen für Kinder und Jugendliche mit Adipositas werden derzeit beraten und voraussichtlich noch 2024 ergänzt.

Inhalte des Programms

Mit dem DMP sollen durch Verhaltensänderungen eine Gewichtsreduktion und dauerhafte Gewichtsstabilisierung erreicht und damit das Risiko für Folgeschäden der Adipositas verringert werden. Dazu erhalten DMP-Teilnehmende ein multimodales Schulungsangebot sowie individualisierte Empfehlungen zu Ernährung und Bewegung. Damit liegt der Fokus des DMP auf der konservativen Therapie. Die Anforderungen wurden auf der Grundlage aktueller internationaler und nationaler Leitlinien formuliert.

Teilnahmekriterien

Einschreiben können sich Erwachsene mit einer Adipositas, das heißt mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30. Menschen mit einem BMI zwischen 30 und 35 müssen zusätzlich mindestens eine Begleiterkrankung wie Bluthochdruck oder Diabestes Typ 2 haben. Ab einem BMI von 35 müssen keine weiteren Begleiterkrankungen vorliegen, um an dem DMP teilnehmen zu können.

Grundlegende Voraussetzung für alle Teilnehmenden am DMP ist die Fähigkeit und Motivation, sich an einer Patientenschulung zu beteiligen. Die regelmäßigen DMP-Konsultationen sollen dazu beitragen, dass Lebensstiländerungen langfristig beibehalten werden. Durch Ernährungsumstellung und körperliches Training soll insbesondere Diabetes Typ 2 vermieden werden.

Der G-BA hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass neben den bereits entwickelten Patientenschulungen (insbesondere DocWeight 2.3) weitere Schulungen mit Programmstart zum Gegenstand von Verträgen gemacht werden können, wenn eine Evaluation eingeleitet wird.

Koordinierende Ärztinnen und Ärzte

Die Koordination im DMP Adipositas übernehmen die Hausärztinnen und Hausärzte. In Ausnahmefällen sind auch fachärztlich tätige Internistinnen und Internisten berechtigt. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Patientinnen und Patienten bereits vor der Einschreibung von ihnen dauerhaft betreut wurden oder dies aus medizinischen Gründen erforderlich ist.

Rechtsgrundlagen