MIO: neue Standards für den Datenaustausch
Isolde Meinhardt passt kurz nicht auf – Abschürfungen, Platzwunde und Oberschenkelhalsbruch.
Jetzt muss es schnell gehen und den behandelnden Ärzten darf keine Information fehlen. Aber Frau Meinhardt steht unter Schock und kann keine Auskunft geben. Gut, dass sie eine elektronische Patientenakte hat.
In der ePA liegen wichtige Informationen über Vorerkrankungen und Medikamente. Und zwar so strukturiert, dass medizinische Fachkräfte schnell finden, was sie suchen. Sie können relevante Daten in ihrem eigenen System speichern und weiterverarbeiten. Diese Informationspakete heißen Medizinische Informationsobjekte, kurz MIOs.
Die Notärztin findet in der ePA die Patientenkurzakte mit dem Notfalldatensatz. Sie sieht direkt, welche relevanten Vorerkrankungen vorliegen und welche Medikamente die Patientin einnimmt.
Frau Meinhardt nimmt einen Blutverdünner sowie mehrere Herzmedikamente ein. So erkennt die Notärztin schnell die Gefahr einer Hirnblutung und entscheidet sich für ein Krankenhaus mit Neurochirurgie.
Bereits auf dem Weg ins Krankenhaus informiert sie die Klinik über die eingenommenen Medikamente und das Verletzungsmuster sowie über die in der Patientenkurzakte notierte Blutgruppe von Frau Meinhardt.
In der Notaufnahme werden zusätzlich der Impfpass und existierende Laborbefunde ausgelesen. Frau Meinhardt erhält direkt eine Tetanus-Auffrischungsimpfung, da die letzte Impfung zu lange her ist.
Eine Hirnblutung hat sie glücklicherweise nicht. Allerdings muss ihr Oberschenkelhalsbruch operiert und mit einem Implantat versorgt werden. Das Krankenhaus ergänzt die neuen Medikamente im Medikationsplan und das Implantat in der Patientenkurzakte. Ein paar Tage später kann Frau Meinhardt die Klinik verlassen. Ihr Hausarzt erhält einen Krankenhaus-Entlassbrief. So weiß er Bescheid über die OP und die nötige Nachbehandlung.
Zu Hause wird sie von einem ambulanten Pflegedienst unterstützt, für den hat das Krankenhaus einen Überleitungsbogen erstellt. So erhält er auch die Medikationsinformationen zentral und digital. Abschreiben für die eigene Dokumentation entfällt. Frau Meinhard kann alle Dokumente in der ePA jederzeit selbst auf Ihrem Smartphone in der ePA-App Ihrer Krankenkasse einsehen. Nach ein paar Wochen geht es Frau Meinhard schon viel besser. Sie ist erstaunt, wie gut während ihrer Behandlung dank der ePA und der MIOs jeder über ihren Zustand und ihre medizinischen Bedürfnisse informiert war. So konnte zu jeder Zeit schnell die richtige Behandlung stattfinden.