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Wirkstoff Aktuell

WirkstoffAktuell ist eine Information der KBV im Rahmen des § 73 (8) SGB V in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Die Publikation enthält unter anderem Hinweise zur Indikation, zum therapeutischen Nutzen und zur wirtschaftlichen Verordnung von Wirkstoffen.

Vertragsärzte können zu jeder Ausgabe an einer zertifizierten Online-Fortbildung teilnehmen und drei CME-Punkte erhalten.

Alle Ausgaben von WirkstoffAktuell

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Agomelatin (Valdoxan®)

Agomelatin (Valdoxan®) ist kein Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung von Episoden einer Major Depression bei Erwachsenen. Studien zur Wirksamkeit gegen Placebo ergaben zusammenfassend einen geringen klinischen Effekt. In der Gesamtbewertung ergibt sich kein Hinweis auf einen Behandlungsvorteil von Agomelatin gegenüber kostengünstigeren Nichtselektiven Monoamin-Rückaufnahmeinhibitoren (auch tri- und tetrazyklische Antidepressiva genannt) und Selektiven Serotonin-Rückaufnahmeinhibitoren.

Aktinische Keratose

Aktinische Keratose ist die häufigste Krebsvorstufe, die sich auf der Haut bildet, die durch chronische Exposition gegenüber ultravioletten Strahlen der Sonne oder durch Bräunen in Innenräumen geschädigt wird. Solare Keratose ist ein anderer Name für die Erkrankung. Zur Behandlung der aktinischen Keratose stehen in Deutschland mehrere topische Wirkstoffe zur Verfügung. Für die Wirkstoffe ist die Zulassung für die jeweilige anatomische Lokalisation zu beachten.

Aliskiren (Rasilez®)

Der Renininhibitor Aliskiren bringt nach derzeitigem Wissensstand für die antihypertensive Behandlung keine Vorteile. Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer und langwirksame Kalziumantagonisten stehen als Therapeutika der ersten Wahl für die Erstbehandlung und Monotherapie einer unkompli-zierten Hypertonie zur Verfügung. Die Behandlung der komplizierten Hyper-tonie richtet sich nach den Hochdruckfolge- und Begleiterkrankungen (z.B. ACE-Hemmer und Betablocker bei Herzinsuffizienz oder nach Myokard-infarkt). Bei höherem Ausgangsblutdruck ist in der Regel eine Kombinationstherapie indiziert.

Amlodipin/Valsartan (Exforge®)

Das Kombinationspräparat Amlodipin/Valsartan (Exforge®) bringt nach derzeitigem Wissensstand für die antihypertensive Behandlung keine Vorteile. Erst bei höherem Ausgangsblutdruck ist in der Regel eine Kombinationstherapie entweder mit Einzelwirkstoffen oder mit einer Fixkombination indiziert. Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer und langwirksame Kalziumantagonisten stehen als Therapeutika der ersten Wahl für die Erstbehandlung und Monotherapie einer unkomplizierten Hypertonie zur Verfügung. Die Behandlung der komplizierten Hypertonie richtet sich nach den Hochdruckfolge- und Begleiterkrankungen.

Antibiotikatherapie bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen

Das wesentliche Ziel bei der Therapie von Harnwegsinfektionen ist, die klinischen Symptome schneller zum Abklingen zu bringen. In der Regel erfordert eine akute, symptomatische Harnwegsinfektion eine anti-bakterielle Therapie, bevor der Erreger bekannt ist und das Ergebnis der mikrobiologischen Resistenztestung vorliegt. Die Antibiotikaauswahl erfolgt deshalb nach der größten Erregerwahrscheinlichkeit und der erwarteten Resistenzsituation.

Antibiotikatherapie bei Infektionen der oberen Atemwege

Grundlage für eine rationale Antibiotikatherapie sind die korrekte Diagnosestellung, die kritische Indikation zum Einsatz von Antibiotika, die Wahl des geeigneten Antibiotikums sowie die Verlaufskontrolle mit Festlegung der Behandlungsdauer. Eine kritische Indikationsstellung dient nicht nur dem Patienten, sondern verringert auch die Kosten und reduziert die Entstehung resistenter Erreger.

Antibiotikatherapie bei Infektionen der unteren Atemwege

Grundlagen für eine rationale Antibiotikatherapie von Infektionen der unteren Atemwege sind korrekte Diagnosestellung, kritisch abwägende Indikationsstellung zum Einsatz von Antibiotika, Wahl des geeigneten Antibiotikums sowie Verlaufskontrolle mit Festlegung der Behandlungsdauer. Eine kritische Indikationsstellung dient nicht nur dem Patienten, sondern reduziert das Risiko der Selektion resistenter Erreger und verringert auch die Kosten.

Aromatasehemmer der 3. Generation Anastrozol (Arimidex®), Exemestan (Aromasin®), Letrozol (Femara®)

Bei der adjuvanten endokrinen Therapie postmenopausaler Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom mit Aromatasehemmern (AI) der 3. Generation ist das krankheitsfreie Überleben gegenüber einer Therapie mit Tamoxifen allein verlängert. Der Einsatz der AI erfolgt initial als Alternative zu Tamoxifen oder sequentiell nach zwei bis drei Jahren Behandlung mit Tamoxifen oder als erweiterte adjuvante Therapie nach fünf Jahren Gabe von Tamoxifen. Eine Kombinationstherapie von Tamoxifen mit Aromatasehemmern sollte nicht erfolgen.